Wie das börsennotierte Immobilienunternehmen Orco Germany soeben in einer Adhoc-Mitteilung bekannt gab, hat Rainer Bormann, Geschäftsführer von Orco Germany, entschieden, seinen bis zum 31.10.2011 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das meldet die Berlinboxx.
Bormann, der als Mitgründer von Orco Germany hochfliegende Pläne für Berlin hatte, musste sich aufgrund des Gläubigerschutzverfahrens der Muttergesellschaft Orco Property von den meisten Projekten verabschieden. Aus Visionen wurden Abwicklungen.
In den vergangenen 18 Monaten bewies sich Bormann allerdings als konsequenter Restrukturierer. Prominente Immobilienprojekte wie das Haus Cumberland, H2O-Office in Duisburg oder verschiedene Pflegeimmobilien in Brandenburg wurden verkauft. Darüber hinaus wurde das neue Vorzeigehochhaus von Düsseldorf „Sky Office“ fristgerecht fertiggestellt und vermietet. Mit der GSG in Berlin wurde eine nachhaltige Vermietungsstrategie umgesetzt, die den Leerstand signifikant reduzierte. Senatsnahen Quellen zu folge hat Bormann alle Zusagen eingehalten, um die Berliner Wirtschaft mit Investitionen in Millionenhöhe für Neugründungen und Bestandsmieter in diesen Gewerbehöfen zu unterstützen.
Die Halbjahresbilanz 2010 zeigte ein ausgeglichenes Ergebnis.
Prominente Branchenvertreter zollen dieser wenig glamourösen Sanierungsarbeit Respekt. Es scheint nur konsequent, dass der 38-jährige Finanz- und Immobilienexperte jetzt zu neuen Ufern aufbrechen will, nachdem Orco Germany zu einer reinen Assetmanagementgesellschaft geworden ist. Eine Nase für Trends jedenfalls hatte Bormann vor 5 Jahren, als er Berlin – gegen den damals vorherrschenden Trend – ab 2008 einen Boom im gehobenen Residentialsegment vorhersagte: Die Berliner Preise für gehobene Wohnimmobilien erreichen gegenwärtig Höchststände.