Razzia bei S&K – auch United Investors betroffen

Verschiedene Medien berichten heute über eine Razzia der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bei S&K. Demnach sind die Geschäftsführer, deren Geschäftsgebahren erst kürzlich in einem Artikel der Wirtschafts Woche dargestellt wurden, offenbar festgenommen worden.

Lesen Sie hier die Meldung von markt-intern:

Im Zuge eines „umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche“ der Frankfurter S&K Gruppe sowie des Hamburger Unternehmens United Investors fanden heute „wegen Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges mit Kapitalanlagen, der Untreue und weiterer Straftaten“ umfangreiche Durchsuchungen gleichzeitig in sieben Bundesländern, insbesondere Hessen, Hamburg und Bayern, unter dem Großeinsatz von insgesamt ca. 1.200 Ermittlungsbeamten statt. Der Hauptvorwurf in dem Ermittlungsverfahren lautet u. a. auf „betrügerische Erlangung und fortlaufende Veruntreuung von Anlegergeldern im Sinne eines sog. Schneeballsystems“. Hierbei zeichne sich laut StA Frankfurt ein Schaden im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich mit Tausenden geschädigter Anleger ab. Gleichzeitig wurden „dingliche Arreste zur Sicherung von Vermögensabschöpfungen im Gesamtvolumen von über 100-Millionen Euro“ vollstreckt.

′kapital-markt intern′ hatte bereits im August 2012 über Vorwürfe gegen die genannten Unternehmen berichtet und sowohl S&K als auch United Investors aufgefordert, die aktuellen Ergebnisse und alle relevanten Unterlagen u. a. der betriebenen Fonds in testierter Form bereitzustellen, um Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells zu beseitigen. Nachdem dies nicht in ausreichender Form erfolgt war, hatte ′k-mi′ Ende vergangenen Jahres schwerwiegende Transparenzlücken moniert und zur Zurückhaltung geraten. Zentrales Sicherheitselement der Fondsreihe Deutsche S&K Sachwert von United Investors in Kooperation mit S&K sollte gemäß Konzeption und laut den prospektierten Darlehensverträgen sein, dass die Darlehen der Deutsche S&K Sachwert-Fonds an die S&K-Gruppe durch die Bestellung von Sicherheiten an den Immobilieninvestitionen der Darlehensnehmerin besichert werden. Grds. sehen die Verträge vor, dass die Höhe der einzelnen Grundschulden zugunsten der Fonds „140 Prozent des von der Darlehensnehmerin geleisteten Anschaffungspreises des Grundstücks bzw. der Immobilie“ betragen sollen. „Einen unabhängigen Nachweis, dass die Besicherung prospektgemäß erfolgt ist, blieben die Anbieter auf Nachfrage von ‚kapital-markt intern‘ bislang schuldig“, so ‚kapital-markt intern’-Redaktionsleiter Christian Prüßing.

Ebenfalls keine Auskunft erhielt der Branchendienst ‚kapital-markt intern‘ im Rahmen seiner Recherchen auf die Frage, wie hoch die aktuellen Zahlungsverpflichtungen der S&K-Konzerntöchter im Zusammenhang mit dem Aufkauf von Lebensversicherungen und gestundeten Kaufpreiszahlungen sind, die im Prospekt des Fonds Deutsche S&K Sachwert Nr. 2 mit Beträgen „in zweistelliger Millionenhöhe“ beziffert werden. Hintergrund war der Umstand, dass ‚kapital- markt intern’ seitens United Investors im vergangenen Jahr eine Version der Patronatserklärung der S&K Holding GmbH vorgelegt wurde, in der neben den Verpflichtungen gegenüber den Fonds der Fondsreihe Deutsche S&K Sachwert andere Patronatsverpflichtungen der S&K Holding GmbH aufgelistet werden, als im Prospekt des Fonds Deutsche S&K Sachwert Nr. 2 genannt werden, ohne dass diese Abweichungen weiter erläutert werden.