Vorstand und Aufsichtsrat der TAG Immobilien AG (nachstehend „TAG“) haben heute vor dem Hintergrund hoher liquider Mittel und aktueller Entwicklungen am deutschen Wohnungsmarkt den Rückkauf eigener Aktien in Höhe von bis zu 10% des Grundkapitals, dies entspricht bis zu 13.129.831 Aktien, zu einer Preisspanne von EUR 8,35 bis zu EUR 9,35 je Aktie beschlossen.
Die Transformation der TAG zu einem stabilen und effizienten Wohnungsunternehmen ist abgeschlossen. Damit hat sich das Aufgabenprofil für das Management verändert. Rolf Elgeti, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft, sieht damit seine Aufgabe als erfüllt an und hat daher um vorzeitige Entlassung aus seinem Vorstandsvertrag zum 31. Oktober 2014 gebeten. Der Aufsichtsrat ist dieser Bitte nachgekommen. Herr Elgeti steht für einen Wechsel in den Aufsichtsrat zur Verfügung.
Die TAG wird nach erfolgreichem Abschluss des Rückkaufprogramms zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einladen, um ihren Aktionären eine neue Ermächtigung für weitere Aktienrückkäufe und – sofern mehr als 25 % der Aktionäre dies unterstützen – Herrn Elgeti zur Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen.
Aufsichtsrat und Vorstand der TAG haben heute beschlossen, allen Aktionären der TAG ein öffentliches Barangebot zum Rückerwerb von bis zu 13.129.831 eigenen Aktien, dies entspricht 10% des Grundkapitals, zu einer Preisspanne von EUR 8,35 bis EUR 9,35 je Aktie zu unterbreiten. Dieses Angebot wird in Form einer modifizierten „Holländischen Auktion“ durchgeführt. Der Angebotspreis, der für alle Aktien der Gleiche sein wird, wird auf Basis der Gesamtanzahl aller von den Aktionären angedienten Aktien und den von den Aktionären innerhalb der Angebotspreisspanne bestimmten Preisen errechnet. Es wird der niedrigste Preis innerhalb der Angebotsspanne sein, zu dem die TAG 13.129.831 Aktien erwerben kann. Die Annahmefrist beginnt nach derzeitiger Planung am 15. September 2014 und endet voraussichtlich am 14. Oktober 2014. Die TAG hat Kempen & Co. N.V. als Abwicklungsstelle für die technische Durchführung des Aktienrückkaufs sowie Kempen & Co. N.V. und die Close Brothers Seydler Bank AG als Informationsstelle für das Angebot beauftragt. Die Angebotsunterlage, die am 15. September 2014 am ersten Tag der Annahmefrist im Bundesanzeiger veröffentlicht wird, enthält weitere Bestimmungen des Rückkaufangebotes. Sie wird ebenfalls auf der Homepage der Gesellschaft unter www.tag-ag.com/investor-relations eingestellt.
Die TAG verfügt aktuell über liquide Mittel von mehr als EUR 250 Mio. In den letzten zwölf Monaten konnten zwar mehr als 7.000 Einheiten für die Gesellschaft erworben werden. Es wurden im gleichen Zeitraum neben dem Gewerbeportfolio jedoch auch Wohneinheiten mit einer deutlichen Marge über dem Buchwert verkauft, so dass die TAG künftig über eine wachsende Basis an liquiden Mitteln verfügt.
Angesichts der in den vergangenen Quartalen zu beobachtenden Entwicklung im deutschen Wohnimmobiliensektor ist der Vorstand der TAG – wie bereits in den vergangenen Quartalsberichten kommuniziert – zu der Überzeugung gelangt, dass der Markt in einigen Segmenten und Regionen mittlerweile ein Niveau erreicht hat, auf dem eine langfristig orientierte Bestandsbewirtschaftung nicht mehr in Kongruenz zu den Eigenkapitalkosten gebracht werden kann. Der Vorstand prüft daher laufend die Veräußerung ausgewählter Teilbestände unter der Prämisse, dass die erwarteten Verkaufserlöse deutlich über den Buchwerten liegen und somit bei Realisierung den NAV je Aktie in Zukunft steigern würden. Zudem würden diese Verkäufe überproportionale Beträge an Eigenkapital freisetzen.
Die geplanten Aktienrückkäufe sind eine weitere Konsequenz der Auffassung des Vorstands, das Kapital der Gesellschaft weiterhin sinnvoll zur Wertschaffung für die Aktionäre verwenden zu wollen. „Wir erkennen seit einigen Monaten, dass mit dem Fortschreiten des Zyklus die Verkaufsmöglichkeiten immer attraktiver erscheinen“, so Rolf Elgeti, Vorsitzender des Vorstandes. „Kapitaldisziplin ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Immobiliengeschäft. Wir haben in diesem Zyklus deutlich früher als viele unserer Wettbewerber zu kaufen begonnen und damit für unsere Aktionäre bedeutenden Wert geschaffen.“ Trotz einer präsentablen Akquisitionspipeline wird es für die TAG zunehmend schwieriger, das aus Verkäufen frei werdende Kapital in neue Bestandsinvestitionen und Ankäufe zu reallokieren, deren Preise gerechtfertigt erscheinen.
Rolf Elgeti fährt fort: „Unsere Kapitalbasis ist im Moment schlichtweg zu stark und bei einer Dividendenrendite, die deutlich über unseren marginalen Zinskosten liegt, drängt sich ein Aktienrückkauf förmlich auf. Es entspricht der DNA unserer Gesellschaft frühzeitig, zu erkennen, dass die Investitionsrisiken in dieser Phase des Zyklus deutlich zugenommen haben – um dann auch dementsprechend zu handeln.“ Martin Thiel, Finanzvorstand: „Durch eine Reduzierung des Kapitals um 10% könnten wir darüber hinaus auch perspektivisch unsere Dividende in den kommenden Jahren stärker als bisher geplant erhöhen. Aufgrund unserer langfristigen und sehr soliden Finanzierung bleiben unsere Bilanzrelationen nach wie vor sehr stark. Gleichzeitig wirkt sich der Aktienrückkauf unmittelbar positiv auf unsere Kennzahlen und wertsteigernd für unsere Aktionäre aus. Dies ergibt sich nicht zuletzt aus der Preisspanne des angekündigten Aktienrückkaufs, der für die Aktionäre mittelfristig eine Aufwertung des NAV pro Aktie sicherstellen soll.“
Die TAG beabsichtigt zudem, hinsichtlich ihrer Investitions- und Finanzierungsstrategie alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um im Rahmen der weiteren Entwicklung des aktuellen Marktzyklus mit größtmöglicher Flexibilität agieren zu können. Dabei stehen Wachstum und Nachhaltigkeit der für die Aktionäre geschaffenen bzw. zu schaffenden Werte – je Aktie – im Vordergrund. Die Organe der TAG haben sich verpflichtet, keine Aktien im Rahmen des Rückkaufprogramms zu verkaufen.
Die TAG wird im Falle eines erfolgreichen Abschlusses des Aktienrückkaufs zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einladen, um im Wege einer Erneuerung der Ermächtigung die Voraussetzungen für weitere mögliche Rückkäufe von Aktien zu schaffen.
Nach einer Phase des hohen Wachstums und erfolgreicher Integration der getätigten Akquisitionen betrachtet der Vorstand die TAG heute als stabiles und effizientes Wohnungsunternehmen, das im Wettbewerb durch seine operative wie finanzielle Stärke überzeugt. Damit hat sich auch das Aufgabenprofil für das Management verändert. Rolf Elgeti, Vorstandsvorsitzender der TAG, sieht damit seine Aufgabe als erfüllt an und hat heute den Aufsichtsrat um vorzeitige Entlassung aus seinem Vorstandsvertrag gebeten, um sich nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand zum 31. Oktober 2014 einer neuen beruflichen Herausforderung außerhalb des börsennotierten Wohnimmobiliensektors zu widmen. Seine Aufgaben werden von seinen Vorstandskollegen Claudia Hoyer, Martin Thiel und Dr. Harboe Vaagt übernommen.
Zur Wahrung der personellen Kontinuität und um seine strategische Expertise weiterhin zu Gunsten der TAG in Anspruch nehmen zu können, befürwortet der Aufsichtsrat den Wechsel von Herrn Elgeti in den Aufsichtsrat, wenn ausreichend Aktionäre dies unterstützen.
Lothar Lanz, der Vorsitzende des Aufsichtsrates führt hierzu aus:“Ich respektiere selbstverständlich die Entscheidung von Herrn Elgeti. Seinen Wechsel in den Aufsichtsrat sollten die Aktionäre positiv sehen und unterstützen. Mein Wunsch wäre, dass Herr Elgeti zukünftig den Vorsitz im Aufsichtsrat übernimmt.“
Der Vorstand Rolf Elgeti ergänzt: „Nach mehr als fünf sehr arbeitsreichen Jahren hat sich die TAG am Immobilien- und Kapitalmarkt fest etabliert. Es ist eine sehr starke Führungsmannschaft herangewachsen, auf die ich auch persönlich sehr stolz bin. Meine drei Vorstandskollegen sind perfekt aufeinander eingespielt und leisten brillante Arbeit. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen und unseren Aktionären für die Zusammenarbeit und Unterstützung während der letzten fünf Jahre.
Sollte sich unter den Aktionären eine Mehrheit für meine Wahl zum Aufsichtsrat finden, so freue ich mich auf die erneute Arbeit in diesem Gremium, dessen Mitglied ich vor meiner Zeit im Vorstand bereits war. Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit und Herzblut in die Entwicklung der TAG gesteckt und würde mich sehr freuen, das Unternehmen auch in der Zukunft weiter aktiv begleiten und gestalten zu dürfen.“