Vorstandschef Koch storniert vorerst den Kaufhof-Verkauf

 

Als Vorstandschef der Metro Group setzt Olaf Koch gleich klare Zeichen: Seine erste Amtshandlung im neuen Jahr ist die plakative Ankündigung, dass die Gespräche mit Interessenten über den Verkauf der Warenhaustochter Galeria Kaufhof bis auf Weiteres ausgesetzt werden. Das ist eine klare Abkehr von der Strategie seines Vorgängers Eckhard Cordes, der zu Beginn seiner Amtszeit als Metro-Chef den Verkauf der Warenhaus-Sparte angekündigt hatte. „Die aktuelle Lage am Kapitalmarkt bietet keine geeigneten Rahmenbedingungen für eine so wichtige Transaktion“, begründet Koch seine Entscheidung.

Diese Ansage klingt vernünftig, da Kaufhof u.a. auf Grund der zu warmen Witterung für den Verkauf von Winterware 2011 einen Umsatzrückgang von 3,7% auf 3,4 Mrd. Euro hinnehmen musste. Allein im wichtigen 4. Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft sanken die Erlöse gemessen am Vorjahresquartal um 4,6% auf 1,1 Mrd. Euro. Außerdem steht Galeria Kaufhof vor der Umstrukturierung ihres Angebots. So soll der Verkauf des margenschwachen Techniksortiments eingestellt werden und es wird erwartet, dass die notwendigen Umbauarbeiten das Geschäft beeinträchtigen. „Aus heutiger Sicht können wir das Ertragspotenzial besser selbst heben, als durch einen Verkauf“, begründet der neue Metro-Chef den Rückzug weiter. „Wir haben immer betont, dass ein Verkauf das Potenzial von Galeria Kaufhof reflektieren muss.“ Das scheint derzeit nicht erreichbar.