Wohneigentums-Dynamik in Städten

Die Wohneigentumsbildung hat in Deutschland längst die Städte erobert. Über 70 Prozent der in den letzten vier Jahren neu oder gebraucht gekauften Eigenheime und Eigentumswohnungen wurden in den bundesdeutschen Ballungsgebieten erworben – mehr als je zuvor (vgl. Grafik). Das hat die aktuelle Wohneigentumsstudie von TNS Infratest* ergeben, die im Auftrag des Bundesbauministeriums und verschiedener Finanzierungsinstitute durchgeführt wurde. Dass der größte Teil der Käufer in den Ballungsräumen aktiv wurde, beweist nach Einschätzung von LBS Research, dass die Wohneigentumsbildung mindestens in gleicher Weise wie der Mietwohnungsbau gerade auch hier auf den Anstieg der Wohnungsnachfrage reagiert.
Insgesamt wird aus der Studie zugleich deutlich, dass der Anteil der Gebraucht-Erwerbe an allen Käufen in den letzten vier Jahren noch einmal deutlich angestiegen ist, nämlich von zuvor 56 auf 62 Prozent. Neubauten machten demgegenüber nur 38 Prozent aller Erwerbsfälle aus. Diese Verteilung der Wohneigentumsbildung widerlegt also immer mehr das alte Vorurteil, dass eigene vier Wände zur Zersiedelung beitragen; sie entstehen vielmehr seit längerem vor allem im Gebäudebestand – und auch im Neubau überwiegend in den Städten, so das Fazit der LBS-Experten.