Züblin baut Elefantenpark im Zoo Zürich

Am 7.6.2014 wurde im Zoo Zürich (Schweiz) der „Kaeng Krachan“ Elefantenpark feierlich eröffnet. An der neuen Besucher-Attraktion war der Züblin-Holzingenieurbau maßgeblich beteiligt: Die Tochtergesellschaft MERK Timber GmbH, Aichach, hat nicht nur die Fassade der Innenanlage geplant, produziert und mit montiert, sondern auch die tragenden Bauteile für die außergewöhnliche Dachkonstruktion und die äußere Verkleidung des Kuppeldachs montagefertig hergestellt.

Die Kuppel ist frei tragend, flach geschwungen, aber nicht symmetrisch und hat einen Durchmesser von rund 80 m. Netzartig überspannt sie das Innengehege und die Stallungen. Rund ein Drittel ihrer rund 6.800 m² Gesamtfläche entfällt auf Oberlichter. Durch die 271 in die Holzschale eingeschnittenen Öffnungen wirkt die Konstruktion licht und transparent, fast wie ein natürliches Blätterdach. Den anspruchsvollen Entwurf von Architekt Markus Schietsch aus Zürich formvollendet zu verwirklichen, war für die Züblin-Expertinnen und -Experten eine Herausforderung. Den Holzbau-Auftrag in Höhe von 3,4 Mio. Euro erhielt die MERK Timber Anfang 2012. Die Herstellung der erforderlichen Bauteile, ihre Lieferung in die Schweiz und die Weiterbearbeitung und Montage erfolgten von Mai 2012 bis März 2014.

Kaeng Krachan Elefantenpark innen low

Kaeng Krachan Elefantenpark innen low

Für die Erstellung des zweifach gekrümmten Tragwerks wurden drei Lagen aus mehrschichtigen (jeweils 3 mal 80 mm starken) Leno-Brettsperrholzplatten verwendet. Erst auf der Baustelle wurden sie gebogen und dann vom Team der STRABAG AG Zürich auf einem Lehrgerüst zusammengefügt und montiert. Für die Produktion der äußeren Verkleidung des Kuppeltragwerks kam Furnierschichtholz zum Einsatz, das hier die Funktion des Wetterschutzes übernimmt.

Die 3D-Planung, Produktion und Montage der Bauteile für die verglaste Fassade der Innenanlage stellte den Holzingenieurbau vor eine komplexe
Aufgabe: Denn die Fassade sollte nicht nur eine große Transparenz ausstrahlen, sondern gleichzeitig auf einer Gesamtfläche von 1.450 m² den organischen Rundungen und wechselnden Höhen des Dachrands exakt folgen und dabei die zu erwartenden Verformungen der Dachhaut aufnehmen. Die Konstruktion besteht aus eingespannten BSH-Fassadenstützen bis zu maximal 8 m Höhe. Die Anbindung der Überkopfverglasung erfolgt mit einem Stahlgelenk am Knickpunkt. Eine flexible Aufhängung der Träger für die Überkopfverglasung erlaubt die Aufnahme der Verformungen aus dem Dachtragwerk.

Mit der Inbetriebnahme am Wochenende hat der Züblin-Holzingenieurbau ein einzigartiges Bauvorhaben erfolgreich zum Abschluss gebracht. Auch bei den Besucherinnen und Besuchern scheint der Elefantenpark gut anzukommen.