Wohnungspreise weiter rückläufig

Das mit Abstand größte deutschsprachige Immobilienportal ImmobilienScout24.de verfügt wohl über die beste immobilienwirtschaftliche Datenbasis. Michael Kiefer, Leiter Immobilienbewertung, hat mit der Sisyphosarbeit, den Datenbestand auszuwerten, begonnen. Brandaktuell erscheint der IMX als zunächst noch breitbandiger Index. Lt. IMX hat sich der Trend zu leicht rückläufigen Preisen in allen Segmenten des Wohnimmobilienmarktes, der sich bereits im zweiten Quartal gezeigt hat, auch im August weiter fortgesetzt. Bei Häusern befinden sich die Angebotspreise für Neubau und Bestand sogar unter dem Vorjahresniveau. Neubau hat von 105 Indexpunkten (Jan. 2007 = 100) auf 104,4 nachgegeben. Der Bestand ist von 96 auf 91,3 abgerutscht. Lediglich Neubau- und Bestandswohnungen halten sich bis jetzt deutschlandweit noch leicht über den Preisen des Vorjahres. Neubauwohnungen haben sich von 106,9 nach einem Zwischenhoch im ersten Quartal von 110 auf 107,6 entwickelt. Bestandswohnungen blieben nach zwischenzeitlicher Entwicklung bis 99,5 insgesamt bei 98. Das Zahlenwerk korrespondiert wieder nur wenig mit dem in der Presse kolportierten Wohnungsboom. Seit Anfang 2007 sind Bestands-Wohnhäuser um 8,7% abgeschmiert. Bestandwohnungen haben um 2% nachgegeben. Es zeigt sich wieder, dass der Investmentmarkt sich von der breiten Entwicklung ein wenig abgekoppelt hat. Das Wohnungsinvestment ist in der breiten Bevölkerung noch nicht angekommen. Auch IS24 bleibt skeptisch. Das momentan sehr günstige Zinsniveau habe sich offenbar noch nicht nachhaltig auf die Immobilienpreise ausgewirkt. Kurzfristig sei eine Wende nicht in Sicht, meint Kiefer. Zum Ende des dritten Quartals würden sich die Preise bestenfalls stabilisieren. Für das Jahresende ist IS24 jedoch schon optimistisch.