Am 10. November vergangenen Jahres feierte die in München domizilierende JK Wohnungsbau ihre Erstnotiz an der Börse. Zuvor wurden mit Hilfe der quirin Bank 10 Mio. Aktien zu 8 Euro am Kapitalmarkt platziert und brutto 80 Mio. Euro in die Unternehmenskasse gespült. Insgesamt wurden etwas mehr als 20,7 Mio. Aktien zum Handel im Prime Standard zugelassen. Seither hat sich am Aktienkurs der Gesellschaft per saldo nichts getan, dafür kam es allerdings zu einer wahrhaften Flut von Stimmrechtsmitteilungen. Illustre Adressen vornehmlich angloamerikanischer Provenienz meldeten pflichtgemäß ihren Anteilsbesitz.
Ende Januar 2011 wurde dann sogar das Soft Lock up (Veräußerungssperre mit Ausnahmegenehmigungspflicht) teilweise aufgehoben. Der Großaktionär Helvetic Private Investments (HPI) zeigte sich edelmütig und kam – nach Aussage der JK Wohnungsbau – der anhaltenden Nachfrage institutioneller Kunden nach und verkaufte rund 3,1 Mio. Aktien an diese Klientel. Interessant in diesem Zusammenhang: Trotz der vermeintlich großen Nachfrage hat sich der Aktienkurs der JK Wohnungsbau nicht nach oben entwickelt sondern dümpelt um den Ausgabepreis von 8 Euro.
Bislang hat das Going-Public der JK Wohnbau drei Gewinner. Die quirin Bank, JK Wohnbau und die HPI. Hinter letzterer steht Norbert Ketterer, der Ende 2007 und 2008 seine Anteile an der börsennotierten Immobiliengesellschaft Alta Fides an Corestate Capital verkaufte. Ein Teil-Exit ist ihm auch diesmal gelungen. Zudem haben die mit dem Börsengang eingegangenen frischen Mittel die Manövriermasse der JK Wohnbau deutlich vergrößert. Dazu kommt, dass Mitte Dezember Christian Dunkelberg in den Vorstand der JK Wohnbau berufen wurde. Dieser war seinerzeit Vorstandskollege von Norbert Ketterer bei Alta Fides. Man sieht: Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Nur hat sich all dies bislang nicht für die neuen Aktionäre ausgezahlt. Die nahezu illiquide JK Wohnbau-Aktie liegt unter dem Emissionspreis.