WestImmo steigert Überschuss – EBT sinkt

Die Westdeutsche ImmobilienBank AG (WestImmo) hat im 1. Halbjahr 2011 ihren Konzernjahresüberschuss um
80 % auf 44,6 Mio € gesteigert (1. Halbjahr 2010: 24,8 Mio €). Besonders erfreulich entwickelte sich der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge, der mit 107,4 Mio € rund 23 % über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums lag (87,5 Mio €). Der Grund hierfür war eine deutlich reduzierte Kreditrisikovorsorge, die sich zum 30. Juni 2011 auf – 7,9 Mio € belief, nach – 33,0 Mio € im Vorjahreszeitraum (- 76 %). Dies spiegelt die konservative Risikopolitik der WestImmo wider.

Peter Knopp, Vorsitzender des Vorstands der WestImmo: „Wir haben trotz des laufenden Verkaufsprozesses und der Herausforderungen, die sich durch die Unsicherheiten an den Finanz- und Kapitalmärkten ergeben, im ersten Halbjahr ein zufriedenstellendes und solides Ergebnis erwirtschaftet. Die WestImmo hat damit einmal mehr ihre Profitabilität und die Substanz ihres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt.“

Die Geschäftsentwicklung der WestImmo war weiterhin maßgeblich durch den von der Europäischen Kommission beauflagten Verkauf der Bank geprägt, der von der WestLB auch im ersten Halbjahr fortgesetzt wurde. Dies hatte, wie bereits im Jahr 2010, deutliche Auswirkungen auf die Neugeschäftsaktivitäten der Bank und wirkte sich auf die Ertragskomponenten aus. Der Zinsüberschuss lag aufgrund des verringerten Neugeschäftsvolumens bei 115,3 Mio € nach 120,5 Mio € im Vorjahr.
Das Provisionsergebnis reduzierte sich auf 2,9 Mio € (Vj. 5,1 Mio €).
Das Handelsergebnis sank aufgrund des geringeren Geschäfts mit Finanzderivaten auf – 4,5 Mio € (Vj. 4,9 Mio €).

Die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs vom 21. Juli 2011,
wonach zum 30. Juni 2011 auf griechische Staatsanleihen erfolgswirksame Wertminderungen zu erfassen sind, hinterließen im Abschluss der WestImmo deutliche Spuren. Die zum Halbjahr vorzunehmenden Wertminderungen beliefen sich auf 29,1 Mio €. Aufgrund dessen verringerte sich das Finanzanlageergebnis auf -28,3 Mio € (Vj. -1,3 Mio €). Das Ergebnis vor Steuern sank auf 30,0 Mio € nach 35,5 Mio € im Vorjahreszeitraum (-15,5 %).

Der Verwaltungsaufwand konnte trotz der Aufwendungen aus dem laufenden Verkaufsprozess um 11 % auf 43,7 Mio € reduziert werden
(Vj. 49,0 Mio €). Das Verhältnis von Kosten zu Erträgen (Cost-Income-Ratio, CIR) stieg auf 39,8 % (Gesamtjahr 2010: 34,7 %) und lag damit weiterhin im Zielkorridor der WestImmo.

Die Wertminderungen bei den griechischen Staatsanleihen prägten auch den Return on Equity (RoE) der Bank. Die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital lag zum Halbjahr 2011 bei 6,0 % (Gesamtjahr 2010: 10,2 %).

Neugeschäftsvolumen aufgrund des Verkaufsprozesses deutlich reduziert

Aufgrund des laufenden Verkaufsprozesses und der dadurch erheblich eingeschränkten Refinanzierungssituation agierte die WestImmo im ersten Halbjahr 2011 im Neugeschäft sehr zurückhaltend. Die Bank schloss gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Höhe von 456 Mio € ab (Vorjahreszeitraum 2,1 Mrd €).  Davon entfielen 87,5 % auf Prolongationen.

 

Syndizierung, Arrangierung und Konsortialmanagement

Die WestImmo führte auch in den ersten sechs Monaten ihr Geschäft mit Konsortialfinanzierungen, bei denen sie die Rolle des Arrangers und Agent übernahm, erfolgreich weiter. Insgesamt arrangierte sie in der ersten Jahreshälfte ein Darlehensvolumen in Höhe von 383 Mio €. Von dieser Summe platzierte die WestImmo 217 Mio € im Banken- und Sparkassenmarkt.

Ausblick:

Die WestImmo geht für das Gesamtjahr 2011 weiterhin von einem positiven Ergebnis aus. Voraussetzung ist, dass sich die europäische sowie die US-Schuldenkrise nicht weiter verschärfen und hieraus keine weiteren zusätzlichen Belastungen entstehen.

Die WestImmo besitzt in ihren Zielmärkten eine gute und etablierte Marktstellung. Die Bank ist zuversichtlich, ihre erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre weiterzuführen. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist  der Abschluss des Verkaufsprozesses und Sicherheit über die künftige Eigentümerstruktur. Das Neugeschäftsvolumen wird aufgrund des laufenden Verkaufsprozesses der WestImmo in diesem Jahr deutlich unter dem Volumen des Vorjahres liegen.