Fondsbranche lebt von Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen

Lt. BVI flossen der Fondsbranche im ersten Halbjahr 2013 rd. 41 Mrd. Euro zu. Dabei dominieren Spezielafonds mit 32,6 Mrd. Euro den Markt. Publikumsfonds kommen auf 10,6 Mrd. Euro. Obwohl im Juni vom Publikumsfonds-Markt 1,9 Mrd. Euro abflossen.

Bei Spezialfonds sind insbesondere Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen dominierend. Beide Anlegergruppen hattem im ersten Halbjahr mit zusammen 25,2 Mrd. Euro drei Viertel des Neugeschäfts getragen. 2011 waren es 12,5 Mrd. Euro. Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen haben 584 Mrd. Euro ihrer ASsets in Spezialfonds.

Neben den Spezialfonds im Volumen von 1.004 Mrd. Euro haben institutionelle Investoren weitere 324 Mrd. Euro in freien Mandaten angelegt. In Publikumsfonds verwalten die Mitglieder des deutschen Fondsverbandes BVI 675 Mrd. Euro zur Jahresmitte. Verglichen mit den Vorjahren hat sich das Neugeschäft von Anfang Januar bis Ende Juni mit Zuflüssen von netto 10,6 Mrd. Euro wieder belebt – trotz der Abflüsse von 1,9 Mrd. Euro im Juni. Im ersten Halbjahr 2012 waren 6,4 Mrd. Euro zugeflossen, in den ersten sechs Monaten 2011 sogar netto 3,6 Mrd. Euro abgeflossen. Das deutlich belebte Neugeschäft ist umso bemerkenswerter, als die Zahl neu aufgelegter Fonds rückläufig ist. Im ersten Halbjahr 2013 hatten die Fondsgesellschaften lediglich 219 neue Fonds aufgelegt. Im Schnitt der Jahre 2007 bis 2012 sind die Fondsgesellschaften mit rund 330 neuen Fonds im ersten Halbjahr an den Start gegangen.

Die Angebotspalette in Deutschland umfasst rund 11.300 Publikumsfonds. Davon sind etwa 2.100 Fonds in Deutschland aufgelegt und weitere 9.200 OGAW zum Vertrieb zugelassen, aber im Ausland aufgelegt.

Ein Viertel der ausländischen Fonds hat wiederum deutschen Ursprung. Bei jedem fünften Fonds sitzt die Konzernmutter in den USA. Jeweils 13 Prozent stammen von Anbietern aus England und der Schweiz. Es folgen Frankreich mit 10 Prozent und Österreich mit 5 Prozent. 4 Prozent der in Deutschland vertriebenen ausländischen OGAW haben einen Initiator mit Sitz in Luxemburg, Irland rangiert bei 1 Prozent. Knapp 30 Herkunftsstaaten unterstreichen die Attraktivität und Vielfalt des deutschen Absatzmarktes.
22 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland besitzen Investmentfonds. Diese Haushalte haben im Schnitt rund 24.000 Euro in Fonds investiert. Am meisten haben Paare ohne Kinder angelegt. Diese Haushalte besitzen Fonds im Wert von gut 31.000 Euro. Es folgen Single-Haushalte mit 24.600 Euro, Alleinerziehende mit 14.500 Euro und Familien mit 13.200 Euro. Dies zeigt eine Auswertung der Deutschen Bundesbank. In der Altersgruppe zwischen 35 und 44 ist die Fondsbesitzquote am höchsten. Etwa jeder dritte Haushalt, mit der einkommensstärksten Person in dieser Alterskategorie, hat Fonds im Depot. Die Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren hat im Schnitt mit rund 47.500 Euro den höchsten Betrag in Investmentfonds angelegt.