Exportwirtschaft bricht massiv ein

Bulker-Raten steigen vor allem bei Einzelfahrten – Schiffe werden wieder teurer

Das Statistische Bundesamt meldet gruselige Zahlen für die Exportnation Deutschland. So ist die Exportwirtschaft im April um 28,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat eingebrochen. Das ist das stärkste Minus der Nachkriegszeit. Konkret verkauften deutsche Firmen Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland. Ein Jahr zuvor summierten sich die Ausfuhren auf 89,5 Milliarden Euro – das war damals allerdings das beste jemals erzielte Ergebnis. Nun aber sank der Export auch im Vergleich zum Vormonat mit 4,8 Prozent deutlicher als erwartet. Im März verzeichneten die Datensammler mit plus 0,3 Prozent erstmals seit der Lehman-Pleite im September 2008 wieder einen Zuwachs verglichen mit dem Vormonat.
Logisch, dass sich diese Entwicklung in den Charterraten der Schifffahrt widerspiegelt (siehe auch Seite 15). Es fällt auf, dass die Einnahmemöglichkeiten der Containerschiffe stagnieren, die Raten bei den Bulkern und Mehrzweckfrachtern jedoch leicht anziehen. Wobei die Entwicklung allerdings differenziert betrachtet werden muss. So berichten Marktteilnehmer aus Hamburg, dass sie steigende Raten vor allem bei Time-Charter-Trips feststellen. Das sind Einzelreisen auf Tagesbasis. Wer Abschlüsse mit mindestens zwölf Monaten Laufzeit sucht, muss sich weiterhin mit kaum auskömmlichen Konditionen zufrieden geben.
Trotzdem steigen offenbar wieder die Preise. So wurde vor wenigen Tagen ein Panamax-Bulker zum Preis von 39 Millionen Dollar verkauft, den zwei Wochen zuvor ein deutsches Emissionshaus für 34 Millionen Dollar abgelehnt hat. Zu zögerlich oder genau richtig eingeschätzt? Die weitere Marktentwicklung wird es zeigen.



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Markus Gotzi

 

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