Comfort – Sechs Einkaufstüten für Dortmund

 

Obgleich die Mietpreise in der City leicht nachgaben, rückte Dortmund nach der Analyse von Comfort unter die zehn Top-Einkaufsstädte in Deutschland auf.

Binnen Jahresfrist sei die Spitzenmiete für kleine Flächen am Westenhellweg, der Haupteinkaufsmeile der Stadt, auf unter 200 Euro gefallen und auch diejenige für mittlere Flächen sank von 90 auf 86 Euro/qm – dies allerdings gleichlaufend mit einem bundesweiten Trend, wie im Comfort Städtereport Dortmund vermerkt wird, denn nur noch in fünf von 146 untersuchten Städten stiegen die Ladenmieten. Die übrigen Rahmendaten fallen positiv aus: Die Bevölkerung wuchs um 2,5% auf rd. 586.000, womit Dortmund die größte Stadt im Ruhrgebiet ist. Die Kennziffer für die Einzelhandelszentralität ist in dem Oberzentrum Richtung Westfalen mit 122,1 überdurchschnittlich gut, dafür die Kaufkraft bei 11% Arbeitslosenquote mit 96,1 leicht unter dem Wert vergleichbarer Großstädte (Daten der statistischen Landesämter, von GfK und Bundesagentur für Arbeit). Der Einzugsbereich von rd. 1,5 Mio. Menschen im Umkreis wird durch Besucher noch erhöht, die 2017 rd. 1,25 Mio. Übernachtungen generierten. Comfort bescheinigt der Stadt ein lebhaftes Vermietungsgeschäft und starkes Interesse bei deutschen wie internationalen Investoren. So seien die Vervielfältiger insbesondere am Westenhellweg seit 2012 kontinuierlich gestiegen auf aktuell das 23-Fache, in Einzelfällen auch mehr.

Im Städteranking belegt Dortmund jetzt mit dem sehr guten Wert von 73 Zählern Rang 9 unter 70 Einkaufsstädten. Das sei 6 von 7 möglichen Einkaufstüten, der Maßeinheit von Comfort, wert!

Interessant die Frage, wie diese positive Entwicklung zu begründen sei. Offen bar spielten nicht nur wachsende Einwohnerzahlen und eine zunehmend diversifizierte Wirtschaftsstruktur hin zu einem Standort für Forschung und Technologie eine Rolle, sondern das „City-Konzept 2030“. Mit diesem seit 1999 fortgeschriebenen Maßnahmenkatalog (nicht nur in der City!) gelänge die Aufwertung des öffentlichen Raums und die Stärkung von Gastronomie und Kultur, als Beispiel genannt die Umwandlung der Kampstraße zum attraktiven Boulevard. Ähnliches sei für den Markt im Gespräch, der mit dem Hansa-Platz verbunden werden solle. Noch Ende April wurde öffentlich über Konzepte für den Kern der alten Hansestadt im Forum Stadtbaukultur diskutiert. Und Dortmund betreibt charmante Stadtwerbung: Auf der Deutschen Immobilienmesse (vgl. Bericht) lagen Flyer aus, die zum Kurztrip mit Besichtigungsvorschlag einluden, Motto „Kommse Gucken!, Dortmund für Einsteiger“. Da lockt nicht nur das Deutsche Fußballmuseum, sondern explizit auch die Einkaufsstadt. £