Der Immobilienbrief Nr. 550

Der Immobilienbrief Nr 550

  • RETAIL-VERMIETUNGSMARKT HÄLT SICH IM ERSTEN QUARTAL AUF NEUEM NIVEAU – Große Vermietungen kommen zurück: Die Vermietungsdynamik bei Großvermietungen auf dem bundesweiten Retailmarkt in Innenstadtlagen war zum Jahresauftakt ungewöhnlich hoch, berichtet BNP Paribas Real Estate. Gründe seien eine hohe Anzahl frei werdender Galeria-Objekte, weiterhin bestehende größere Leerstände durch die Corona-Krise und Restrukturierungsbestrebungen bei renommierten Filialisten gewesen. (Rohmert, Seite 3 )
  • IM RETAIL-INVESTMENTMARKT ZIEHT SICH PREISFINDUNG IN DIE LÄNGE – Savills: „Nicht auf die Zykluswende hoffen“: Die Retail Investments erreichten mit 1,5 Mrd. Euro rund 30% Marktanteil der gesamten gewerblichen Investments von 7,8 Mrd. Euro (JLL). Während der Gesamtmarkt um über 70% abstürzte, gingen Handelsimmobilien nur um etwa ein Drittel zurück. (Vierbuchen, Seite 3 )
  • PFANDBRIEFBANKEN SEHEN „PHASE DER PREISKORREKTUR“ – Immobiliendarlehensvergabe mangels Nachfrage in 2022 deutlich rückläufig: Trotz steigender Zinsen und hoher Inflation bleibe die Situation am Markt eher ruhig, ordnet Dr. Georg Reutter, Präsident des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V, die aktuelle Situation am Markt ein und bestätigt anlässlich der vdp-Jahrespressekonferenz die starke Zurückhaltung institutioneller Investoren und Projektentwickler. Ein abrupter Einbruch der Immobilienpreise sei aus heutiger Sicht nach wie vor nicht zu erwarten. Für das laufende Jahr geht der vdp bei weiterhin verhaltener Nachfrage aber von weiter leicht rückläufigen Preisen in allen Objektklassen aus. (Wrede, Seite 5)
  • BRECHEN SCHLECHTE ZEITEN FÜR MAKLER AN? – März-Analyse: Maklerquote sinkt signifikant: Die Erfahrung von „Der Immobilienbrief“ aus sehr schwierigen Marktphasen der neuen Bundesländer zeigt die damaligen Makler-Probleme. „Können wir uns unter Umgehung des Maklers einigen oder ihn zumindest drücken?“ Heute sieht das fast ähnlich aus. Die bundesdeutsche Maklerquote sei im März in 8 von 10 Großstädten gesunken, berichtet die aktuelle Sprengnetter-Analyse angebotener Eigentumswohnungen in Immobilienportalen. (Rohmert, Seite 8)
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT DFPA: JLL-Umfrage: Asset Manager wollen Immobilienquoten nicht reduzieren: Die stagnierende Wirtschaft und die Unsicherheiten über die Zins-, Inflations- und somit die Preisentwicklung haben zu einem deutlichen Rückgang bei Immobilientransaktionen geführt. Dabei hapert es wohl nicht an der Kaufbereitschaft der Investoren. Laut einer JLL-Umfrage unter 145 Asset Managern gaben 42 Prozent von ihnen an, in diesem Jahr mehr investieren zu wollen als 2022. (DFPA am 24.04.2023, Seite 9)
  • AI: EIN DEUS EX MACHINA? – Wer entscheidet künftig über Investments in der Immobilienwirtschaft? Mit dem AI-Act will die EU im Blick auf die KI-Regulierungen weltweit Vorbild werden. Die USA verfolgen ihrerseits eigene Ziele und versuchen, das europäische Verfahren in ihrem Sinn zu beeinflussen. Überhaupt: Lässt sich KI denn überhaupt (noch) regulieren? Ist die Technologie nicht schon längst allen Regulierungsbemühungen enteilt? Unaufhaltsam neue Wirklichkeiten in einem virtuellen Universum der besonderen Art schaffend? (Lütgering, Seite 10)
  • HISTORISCHER ANSTIEG BEI WOHNUNGSMIETEN IN METROPOLEN – Nachfrage nach Mietwohnungen steigt weiter an: Die Nachfrage nach Bestands-Mietwohnungen stieg lt. ImmoScout24 WohnBarometer seit Q4 2019 deutschlandweit um 30%, für Neubau-Mietwohnungen sogar um fast 50%. In den Metropolen wurde ein noch höherer Anstieg registriert. Im Durchschnitt der sieben größten Metropolen legt die Nachfrage allein in Q1 gegenüber Q4 2022 um 4% zu. Wegen steigender Angebotsmieten und dem geringen Angebot an Mietwohnungen weichen Suchende weiterhin auf die Speckgürtel der Metropolen und den weiteren ländlichen Raum aus, wie eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt. (Wrede, Seite 11)
  • ZAHL DER BAUGENEHMIGUNGEN SEIT MAI 2022 RÜCKLÄUFIG – Zahl der Genehmigungen bricht zum Jahresanfang um ein Viertel ein: In den ersten 2 Monaten des Jahres 2023 wurden lt. des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 44.200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Das sind 1.500 Genehmigungen oder rund ein Viertel (-23,4%) weniger als im Vorjahreszeitraum . Das Deutsche Baugewerbe warnt vor einer Abwärtsspirale am Bau. (Wrede, Seite 12)
  • IMMOBILIEnUMSÄTZE BRECHEN IN SÜD-DEUTSCHLAND UM DIE HÄLFTE EIN – 2022 startete stark und ließ dann stark nach: Wurden 2021 lt. Analyse des IVD-Marktforschungsinstituts in den beiden südlichsten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg mit 72,0 Mrd. Euro bzw. 49,2 Mrd. Euro noch neue Allzeitrekorde bei den Immobilienumsätzen aufgestellt, sank das Transaktionsvolumen 2022 auf 65,7 Mrd. Euro in Bayern und 44,8 Mrd. Euro in Baden-Württemberg. Im ersten Quartal 2023 wurden nur 11,0 Mrd. Euro in Bayern und 7,8 Mrd. Euro in Baden-Württemberg investiert. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet das einen signifikanten Rückgang von -43,3% bzw. -41,8%. (Wrede, Seite 13)
  • AUS UNSERER KOOPERATION MIT IMMOBILIEN-INTERN: Brüssel droht Hauseigentümern mit dem Sanierungshammer! (Seite 14
  • GESETZENTWURF DER BUNDESREGIERUNG ZUR ÄNDERUNG DES GEBÄUDE-ENERGIEGESETZES: Als ob es nicht genügend Probleme gegeben hätte und gäbe, löst Wirtschaftsminister Harbeck bei den Hauseigentümern nunmehr die „Heizanlagenkrise“ aus. Bei vielen Gebäuden wird sie zu einem massiven Wertverfall führen. Nicht vermögende Hauseigentümer werden mitunter zum Verkauf ihres Hauses gezwungen werden. Das kann die Politik nicht übersehen haben. In der Kolumne Steuern & Recht gibt Prof. Dr. Karl-Georg Loritz einen ersten Überblick über zentrale Vorschriften des Referentenentwurfs zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes. (Loritz, Seite 16)
  • USA DREHT ZUM MIETERMARKT – Hohe Zinsen und Inflation verstärken weiter den Trend: Bereits nach der Finanzkrise war der Trend erkennbar. Speziell die junge Generation sei von den Zwangsversteigerungserfahrungen ihrer Eltern ernüchtert worden und schätzten darüber hinaus die Flexibilität der Miete, analysierten damals sowohl Jamestown-Gründer Christoph Kahl als auch US-Wohnungsspezialist und BVT-Gründer Harald von Scharfenberg. Inzwischen springen viele Investoren auf den US-Zug auf. Eine neue Studie von bulwiengesa AG im Auftrag der GAR German American Realty-Gruppe liefert Details zum aktuellen Wohnungsmarkt in den USA. (Rohmert, Seite 18)
  • GRÜN- UND ERHOLUNGSFLÄCHEN IN DEUTSCHLANDS TOP-STÄDTEN – Berlin an der Spitze: Eine aktuelle GeoMap-Analyse untersucht die Flächenverteilung von Grün- und Erholungsflächen in Deutschlands zehn größten Städten im Jahr 2021. Dabei zeigt sich, dass der grünste und erholsamste Ort unter den Top-Städten Berlin ist, gefolgt von Köln. (Götza, Seite 18)
  • WARUM ES IMMER NOCH KEIN PALOMA-VIERTEL GIBT – Die Geschichte eines visionären Großprojekts: Das Paloma-Viertel in Hamburgs prominentem Stadtteil St. Pauli, ist wohl eins der nervenaufreibendsten Projekte, das die Bayerische Hausbau jemals angefasst hat. Wohl nie zuvor haben Bürger bei der Planung so intensiv mitgewirkt wie hier. Doch dort, wo bereits 2019 die Kräne kreisen sollten, klafft noch immer eine Wunde. Das ambitionierte Projekt, das den Kiez städtebaulich verändern und zugleich in seiner Sozialstruktur erhalten sollte, kommt nicht voran. (Richter, Seite 20)
  • ENERGIEWENDE INS AKZEPTANZ-LOCH – Es geht SO nicht: Es ist faszinierend, mit welcher Ideologe-Getriebenheit sich die Ampel mit dem Abschalten der letzten Atom-Meiler und der enteignungsgleichen Gebäudeenergie-Richtlinie bzw. dem neuen Heizungsgesetz über die Mehrheit der Bevölkerung hinwegsetzt, ohne die Machbarkeit überhaupt darstellen zu können. Werner Rohmert fasst und kommentiert Ihnen die Fakten, die Hans-Werner Sinn in seiner letzten Weihnachtsvorlesung anführte. So kommen Sie in 10 Minuten Lesezeit so weit, dass Sie den medialen Blödsinn der Energiewende nicht mehr unbesehen übernehmen. (Rohmert, Seite 20)