Die Jubiläums-Ausgabe von „Der Immobilienbrief“ Nr. 555

Der Immobilienbrief Nr 555

  • FLAUTE AM INVESTMENTMARKT HÄLT ZUM ENDE DES 1. HALBJAHRES AN – Umsatz bricht im Jahresvergleich um rund 70%, Preise in einigen Segmenten um 40% ein: Das 2 Quartal 2023 schloss noch schlechter ab als das erste. Deutlich realistischer geworden, gehen die Maklerhäuser so auch nicht von einer Belebung des Transaktionsmarktes vor Ende des Jahres aus. (Wrede, Seite 16)
  • BÜROMARKT-HALBJAHRESBILANZ IM ZEICHEN DES ABSTURZES: Mieter zögern, Flächen verkleinern sich, Homeoffice kommt an, kaum Großvermietungen: Nach einem schon ruhigen Start ins Jahr wurde es auf den deutschen Büromärkten im 2. Quartal noch einmal ruhiger. Im Moment fehlen die großen positiven Signale für Aufbruch und dynamisches Wachstum.  Unternehmen sind vorsichtiger geworden und agieren sehr selektiv dabei, Flächen auch auf Zuwachs anzumieten. (Wrede, Seite 21)
  • DIE VERDACHTSBERICHTERSTATTUNG  – Wie geht man mit rechtsrelevanten Fragestellungen medial um? Rechtsanwalt Philipp von Mettenheim referierte  auf der Tagung des immpresseclub e. V. Ende Juni über das Thema Verdachtsberichterstattung. Auslöser war zwar der aktuelle Anlass um „Rammstein“, jedoch lassen sich die Grundprinzipien der Medienberichterstattung über Verdachtsfälle auch auf die Immobilienwirtschaft übertragen. Schließlich gilt aus „Der Immobilienbrief“-Sicht ja die alte Erfahrung der Fonds- und Immobilienwirtschaft „Wo ein Schaden ist, gibt es auch einen Schuldigen“. Und Schaden für Anleger und Aktionäre gibt es in den kommenden Jahren genug, um „Gerechtigkeit“ zu suchen. Umso wichtiger sind die Grundprinzipien der Verdachtsberichterstattung speziell in einer geänderten Immobilienwirtschaft. (Rohmert, Seite 27)
  • INSTITUTIONELLE INVESTOREN DENKEN ÜBER IMMOBILIEN NEU NACH – Verschiebung bei Strategien und Risikobereitschaft: Gaben in einer Befragung der PATRIZIA unter institutionellen Kunden letztes Jahr noch mehr als 60% der Investoren an, ihre Immobilien-Allokation in den nächsten 5 Jahren ausbauen zu wollen sind es jetzt nur noch rd. ein Fünftel. Die Zahl hat sich damit in den letzten 12 Monaten dezent gedrittelt. Diejenigen Investoren, die noch investieren wollen, konzentrieren sich auf die Anlageklassen Logistik und Wohnen. Bei Einzelhandel und Büro zeigen die Pfeile dagegen nach unten. (Wrede, Seite 31)
  • DEKABANK ÜBERTRIFFT GEWINNZIEL FÜR 2023 BEREITS ZUR HALBZEIT – Kunden bleiben investiert, halten sich aber bei Neuanlagen zurück: Stark nachgefragt würden derzeit kurzlaufende Zins-Zertifikate, mit denen die Anleger die aktuelle Unsicherheitsphase überbrücken und von den gestiegenen Zinsen profitieren wollen, so DekaBank Vorstandschef Georg Stocker beim traditionellen Sommer-Presseempfang Anfang dieser Woche in Frankfurt. (Wrede, Seite 32)
  • BÜROFLÄCHE PRO BESCHÄFTIGTEN SANK UM RD. 10% SEIT 2005 – London europaweit mit geringstem, Stuttgart mit höchstem Platzangebot: Aktuell analysierte Catella Research 22 europäische Büroimmobilienmärkte hinsichtlich der Flächen pro Bürobeschäftigtem. Lt. Catella sank die anteilige Fläche auf zahlreichen der  untersuchten europäischen Büroimmobilienmärkten im Jahr 2022 um mehr als 10% gegenüber 2005. Prof. Dr. Thomas Beyerle, Chef-Researcher der Catella Group geht davon aus, dass die positiven Erfahrungen mit mobilen Arbeitskonzepten den Trend zur Flächenreduzierung weiter verstärken werden. (Rohmert/ Wrede, Seite 32)
  • HOTELMARKT ERREICHTE ENDE 2022 VORKRISENNIVEAU – Zimmerraten auf Rekordniveau, Zimmerwert noch unter 2019er Niveau: Zum Ende des Jahres 2022 erreichten deutsche Hotels mit institutioneller Qualität laut Analyse von Union Investment (UI) und bulwiengesa ein Marktvolumen von rd. 61,6 Mrd. Euro. Der rd. 10%ige Anstieg ggü dem Vorjahr (56 Mrd. Euro) verdeutlicht lt. Andreas Löcher, Leiter Hospitality bei UI, die vergleichsweise hohe Resilienz von Hotels in Deutschland. Auslastung und Raten der Bestandshotels konnten deutlich gesteigert werden. (Wrede, Seite 33)
  • ZUSAMMENSPIEL VON POLITIK UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT IN DEN LETZEN 22 JAHREN: Das Jahr 2001: Die Immobilien-Party war vorbei, der Respekt der Politik vor dem Rechtsstaat, auch bezüglich des Immobilieneigentums, blieb. (Loritz, Seite 36)
  • AUS UNSERER MEDIENKOOPERATION MIT „IMMOBILIEN INTERN“: Heizungs(verbots)gesetz kommt mit neuen Übergangsfristen! (Seite 34)
  • AUS UNSERER MEDIENKOOPERATION MIT DFPA DEUTSCHE FINANZ PRESSE AGENTUR: Kryptowährungen und Immobilien auf Talfahrt. (DFPA/mb1, Seite 35)
  • IM STRUDEL DES STRUKTURWANDELS – Einzelhandel erfindet sich neu und stellt Ansprüche an die Immobilienwirtschaft: Der Durchmarsch des Onlinehandels, die Zumutungen der Lockdowns und die Umsatzverschiebungen in die Nahversorgung stehen für den größten Strukturwandel des deutschen Einzelhandels seit der Einführung des Selbstbedienungsgeschäfts. Veränderte und vielfältigere Lebensweisen haben das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland tiefgreifend verändert. Der Massenkonsum wurde längst abgelöst durch ein situatives und beiläufiges Einkaufsverhalten, das eine Kopplung mit anderen Aktivitäten erlaubt. Gewinner sind Konzepte der schnellen und bequemen Bedarfsdeckung wie auch solche, die immateriellen Mehrwert versprechen – ganz unabhängig vom Preis, aber immer eingebettet in das Spiel mit Emotionen und Überraschungen. In dieser von herben Umbrüchen gekennzeichneten Zeit schafft die soeben erschienene 6. Auflage der HypZert Studie „Bewertung von Einzelhandelsimmobilien“ Orientierung für Gutachter/innen, Sachverständige und an Immobilienwerten interessierten Dritten.  (Jahn, Seite 39)
  • HOTELS BERGEN GROSSE POTENZIALE FÜR IMMOBILIENINVESTMENTS – Hotels waren sicherlich die am meisten von Pandemie-bedingten Lockdown-Maßnahmen betroffene Branche. Noch immer sind die Herausforderungen groß, durch Fachkräftemangel, gestiegene Lohnkosten, Energiekrise und Inflation. Doch im Vergleich zu anderen Nutzungsarten zeigt die Hotellerie höhere Resilienz. Das beweist auch das Deutsche Hypo Immobilienklima im Juni 2023: Mit 83,7 Punkten liegt das Hotelklima deutlich über den Assetklassen Büro und Einzelhandel. (Gudewill / Krebs, Seite 41)
  • BELEBTE INNENSTÄDTE TROTZ KAUFKRAFTVERLUSTES – Stabile Passantenfrequenzen im Laufe des 1. HJ. 2023: In den ersten 6 Monaten registrierte hystreet.com in den deutschen Innenstädten eine 4% höhere Passentenfrequenz als im Vorjahreszeitraum. Für Spitzenfrequenzen sorgen immer wieder Stadtfeste und City-Events. (Wrede, Seite 42)
  • ANZAHL DER ZWANGSVERSTEIGERUNGEN STIEG IM 1. HJ 2023 – Große Preisrückgänge nicht in Sicht: Nachdem die Zahl der Zwangsversteigerungen in Deutschland 3 Jahre rückläufig war, zeichnet sich lt. der Ratinger Argetra GmbH für 2023 eine Wende ab. So wurden bereits im 1. HJ dieses Jahres 6.379 Immobilien mit einem Verkehrswert von insgesamt 1,96 Mrd. Euro aufgerufen, 131 oder 2,1% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Volumen stieg im Vergleichszeitraum um 18,1% (Wrede, Seite 42)
  • SERIE: DER*5*MINUTEN*HOSPITALITY*EXPERTE*: Warum ist 555 eine Engelszahl? Und warum ist Hospitality im Auge des Orkans? (Völcker, Seite 43)
  • KÖLNER BÜROIMMOBILIENMARKT SPÜRT KONJUNKTURRÜCKGANG: Mit rund 75.000 qm vermieteter Bürofläche schließt der Kölner Büromarkt das erste Halbjahr 2023 ab. Das sind zwar rund zwei Drittel weniger Flächenumsatz als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, aber die Researcher von Greif & Contzen sehen dennoch keinen Grund für ein Krisenszenario. (Junghanns, Seite 45)