Kommentar – Andreas Pohl geht; steht die Deutsche Hypo jetzt kurz vor Verkauf?

Kommentar von André Eberhard

Andreas Pohl, seit 20 Jahren Vorstand der Deutschen Hypo, Tochter der Nord/LB. Nun verlängert der 60jährige seinen Arbeitsvertrag nicht und will sich aus privaten Gründen vom Vorstandsamt verabschieden.

Seit einiger Zeit wird über einen möglichen Verkauf der Nord/LB Tochter spekuliert, da die Nord/LB ihre Bilanz mit Eigenkapital auffrischen muss. Mögliche Käufer stehen bereits in den Verhandlungen. Allerdings ist ein Verkauf immer noch in der Schwebe. Streitpunkt könnte der Wert der Bank sein. Schließlich soll ein Verkaufspreis möglichst deutlich über Buchwert liegen, da ein Verkauf sonst bilanziell keinen Sinn macht, denn die Bank schreibt seit Jahren schwarze Zahlen.

Nun könnte durch den Weggang vom Vorstandsvorsitzenden die Zeichen auf Verkauf stehen, denn einen Nachfolger gibt es noch nicht. Sollte vor dem 28. Februar, dem letzten Arbeitstag von Andreas Pohl, ein Nachfolger genannt werden, so könnte das wiederum auf einen Verbleib der Deutschen Hypo im Nord/LB Konzern hindeuten, denn ein neuer Vorstand dürfte sicherlich nicht eine Interimslösung annehmen, wenn ein Verkauf der Bank noch im Raum stünde.

Auf einen Verkauf könnte auch die Tatsache hinweisen, dass die Verlängerung des Vertrags von Andreas Pohl so lange verzögert wurde, denn üblicherweise werden die Vorstandsverträge bereits ein Jahr im voraus verlängert.