Was wird aus dem Spiegel-Hochhaus?

Jürgen Hoffmann

Mehr als 40 Jahre war das Hochhaus an der Willy-Brandt-Straße in Hamburg die Heimat des „Spiegel“. Im vergangenen Jahr zogen die rund 1.100 Verlags-Mitarbeiter ein paar hundert Meter weiter in einen neuen, vom dänischen Architekten Henning Larsen entworfenen Glasbau in der HafenCity. Über die Zukunft des legendären alten Spiegel-Gebäudes (22.000 Quadratmeter Mietfläche) aber wird seither gemutmaßt. Zunächst sollten in dem Hochhaus mit Blick über Hamburg nach einer Komplettsanierung Wohnungen entstehen, dann wollte Internet-Unternehmer Benjamin Storm hier Onlinefirmen und Kreative ansiedeln. Jetzt hat die IVG Immobilien AG die so genannte Spiegel-Insel, ein 7.750 Quadratmeter großes Areal, zu dem auch ein zweites Hochhaus gehört, in dem die IBM jahrelang residierte, an die Hochtief Solutions AG verkauft. Wie Gabriele Stegers, Sprecherin der neuen Eigentümerin sagt, sollen die Gebäude, die beide denkmalgeschützt sind und nicht abgerissen werden dürfen, „zu einem Büroquartier gebündelt“ werden. Es gebe zwar „verschiedene Ideen“, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Benjamin Storm, der zusammen mit einem Investor um das Grundstück mitgeboten hatte, um eine „Internet-Insel“ für Hamburgs prosperierende digitale Wirtschaft zu schaffen, will nun mit Hochtief über seine Idee sprechen. Gabriele Stegers konstatiert, dass es noch keinen Zeitplan für die nächsten Schritte gibt. Man müsse zunächst die Mieterzielgruppen identifizieren und Bauanträge für die notwendigen Renovierungen stellen. Das zuständige Bezirksamt, das die Schaffung von Wohnraum auf der „Spiegel-Insel“ wegen hoher Lärm- und Abgaswerte abgelehnt hatte, will eine baldige Entscheidung unterstützen. Man habe kein Interesse daran, dass die Gebäude noch länger leer stehen, hört man aus dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung. Schließlich stehen die Spiegel- und IBM-Gebäude an einer „zentralen und stadtbildprägenden Stelle“.