Handelsimmobilien Report Nr 88
Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Handelsimmobilien-Branche trifft sich im Februar zum Kongress in Berlin. Erstmals dabei: der Bundesbauminister und auch aus den Städten sind mehr Referenten anwesend bei der aktuellen Standortbestimmung des Handels, die auch das Thema Stadtentwicklung umfasst. Der Brückenschlag ist wichtig und sollte weiter betrieben werden. (Seite 1)
– Handelskonjunktur 2011 – Aufschwung mit Fragezeichen: Die Zeichen für eine deutliche Belebung der Einzelhandelskonjunktur stehen nach der unerwartet schnellen Rückkehr der Wirtschaft zur Normalität sehr günstig. Doch die zu erwarteten Belastungen der Bundesbürger mit steigenden Abgaben und Energiekosten setzen ein Fragzeichen vor die Entwicklung im Handelsjahr 2011. (Vierbuchen, Seite 2)
– Nahversorgung in Deutschland – Ein heißes Thema für Kommunen, Händler und Investoren: In vielen Kommunen – vor allem auf dem Land – ist die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs nur unzureichend. Das Netz aus modernen Supermärkten wird immer löcheriger. Doch Beispiele zeigen, dass die wichtigen Spieler des Marktes die gleichen Interessen haben und Lösungen möglich sind. (Vierbuchen, Seite 4).
– Zweite Miete – Wie viel Nachhaltigkeit ist in heutigen Shopping-Centern ein Muss? Nachhaltigkeit und Shopping-Center – diese Begriffe werden immer häufiger in einem Atemzug genannt. Dies zeigt sich nicht zuletzt an der Ausdifferenzierung der Green-Building-Labels in Richtung Handel sowie an der zunehmenden Anzahl zertifizierter Handelsimmobilien. Wie ist diese Tendenz zu erklären? Ist es – vor allem in Hinblick auf die „Zweite Miete“ – inzwischen unumgänglich, ein Shopping-Center nachhaltig zu entwickeln und zu zertifizieren? (Beck, Seite 8)
– Strategische Projektentwicklung bei der Revitalisierung von Handelsimmobilien: Gerade Handelsimmobilien unterliegen den Gesetzmäßigkeiten eines Produktlebenszyklus. Sie müssen deshalb im Laufe der Nutzung fortwährend auf die sich ständig ändernden Anforderungen ihrer Nutzer angepasst werden. Dies ist Kernaufgabe des Asset-Managements, das sich durch die relative Schnelllebigkeit dieses Immobilienproduktes deutlich von anderen Immobilienarten unterscheidet. Eine strategische Planung von Handelsstandorten und -immobilien während des Lebenszyklus ist essentiell für den nachhaltigen Erfolg der Immobilie als Anlageobjekt. (Bernreuther, Hauke, Seite 10)
– Mittel- und Osteuropa – Starker Expansionswille des Einzelhandels: Ist die Krise für den Einzelhandel in Mittel- und Osteuropa überstanden? Nach den Negativschlagzeilen der vergangenen Jahre mehren sich zumindest – wenn auch noch mit einiger Vorsicht – die Meldungen über eine Aufhellung der Stimmung auf den CEE-Märkten für Einzelhandelsimmobilien. In vielen Ländern wird es jedoch noch Jahre dauern, bis das Vor-Krisen-Niveau wieder erreicht wird. (Radtke, Seite 13)
– Shopping-Center und Architektur – Vom Mut, eine große Geschichte zu erzählen: Sind Shopping-Center wirklich nur langweilige Gebäude in uniformen Innenstädten, in denen sich die ewig gleichen Filialen finden? Nein. Erstens gilt das nicht für alle Center, und zweitens ist ein Einkaufscenter natürlich viel mehr. Es ist Jobmotor, Bereicherung für Kommune und örtlichen Einzelhandel, ein Lifestyle-Magnet für viele Besucher und nicht zuletzt ein beachtliches Investment, das der Wirtschaft vor Ort nützt. Es ist außerdem die zeitgemäße Form des Einkaufens. (Binder, Seite 16)
– The place to be – was macht eine attraktive Innenstadt aus? Stadtplaner, Politiker und Einzelhändler mögen manchmal darüber streiten, was eine Innenstadt attraktiv macht. Die Kunden jedoch sind sich darüber ziemlich überwiegend einig. Bereits seit 2002 ermittelt die CIMA in wiederkehrenden bundesweiten Repräsentativbefragungen, was in den Augen der Bürgerinnen und Bürger eine attraktive Innenstadt auszeichnet. (Mensing, Seite 18)
– Die Handelsimmobilie im Spannungsfeld zwischen online-Handel und stationärem Geschäft: Der Anteil des eCommerce am gesamten Einzelhandelsumsatz ist mit ca. 5,5 % vergleichsweise gering, aber die konstant – mit Ausnahme des Krisenjahres 2010 – zweistelligen Wachstumsraten sind gerade vor dem Hintergrund eines stagnierenden Gesamtmarktes beeindruckend. Was bedeutet diese Entwicklung perspektivisch für die Wertentwicklung von Handelsimmobilien? (Lichter, Wotruba, Seite 21)