GfK sieht im Lebensmittelhandel neuen Trend zu Einzelstandorten

 

 In Großstädten sieht GfK GeoMarketing einen neuen Trend zu Einzelstandorten. Zwar sind Koppelstandorte weiterhin sehr beliebt, jedoch zeigt sich gerade in Großstädten ein Gegentrend hin zu Einzelstandorten. Zwar gibt es lt. einer aktuellen Untersuchung von GfK basierend auf Daten von mehr als 20.000 Lebensmittelhandels-Filialen in ganz Deutschland aktuell im Vergleich zu 2008 rund 5,6% mehr Discounter, die unmittelbar neben einem Verbrauchermarkt liegen, jedoch sieht GfK-Einzelhandelsexperte Eberhard Stegner im Lebensmittelhandel erste Anzeichen für eine Renaissance des Einzelstandorts in Großstädten beziehungsweise in hochverdichteten Wohngebieten.

Aktuell dominieren noch Koppelstandorte, die aus mindestens einem Discounter und einem Vollsortimenter bestehen und gelegentlich durch weitere Handelsbetriebe wie Drogerie-, Textil- oder Schuhmärkte ergänzt werden. Besonders koppelaffin sind Discounter. Hier führt Aldi mit 879 Koppelstandorten. Das sind rd. 21% aller Aldi-Filialen. Lidl besetzt 276 bzw. rund 10%. Koppelstandorte. Unter den Vollsortimentern sind vor allem die klassischen Verbrauchermärkte Edeka und Rewe an Koppelstandorten präsent. Dennoch ist der Gegentrend „wohnortnaher“ Einzelstandorte sowohl für Kommunen als auch für Immobilienentwickler bedeutsam. Vorreiter dieser Entwicklung ist Rewe mit seinem Konzept Rewe City. Auch Tengelmann wird sich wieder diesen Standorttypen zuzuwenden. Diese wohnortnahen Standorte funktionieren jedoch völlig anders als die vornehmlich PKW-orientierten Standorte an der Peripherie von Städten. Wohnortnahe Standorte werden zu einem erheblichen Anteil durch „Taschen¬kunden“ aufgesucht, die zu Fuß einkaufen. Dabei haben sie ein hohes Wettbewerbsrisiko; denn jeder weitere Wettbewerber in unmittelbarer Nachbarschaft würde um das gleiche räumlich kleine Einzugsgebiet kämpfen.