KÖLBL KRUSE sichert sich letztes freies Grundstück auf Festwiese-Gelände

Essen: Seit einigen Monaten hat sich der Projektentwickler KÖLBL KRUSE das letzte freie Grundstück im Gruga-Carreé in Rüttenscheid gesichert. Ab Sommer 2015 soll an der Messeallee/Ecke Luxemburger Straße ein Bürogebäude mit ca. 11.000 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Verkäufer des 5.343 qm großen Areals ist die Stadt Essen.

Mit diesem Neubauprojekt wird die erfolgreiche Entwicklung des Areals, auf dem früher das Grugastadion und die Festwiese angesiedelt waren, abgeschlossen. In den letzten Jahren ist hier ein attraktiver Mix aus Wohnen und Arbeiten entstanden. Im insgesamt  sechs Geschosse umfassenden Neubau nach Plänen des Hamburger Architekturbüros BN ARCHITEKTEN  borchardt.nentwig entstehen somit die letzten freien Büroflächen im Quartier. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 18 Monate. Derzeit steht KÖLBL KRUSE bereits mit mehreren Mietinteressenten in Verhandlung. Der „Ankermieter“ wird eine Fläche von knapp 4.000 qm Bürofläche anmieten.

 

Modernste Büros auf historischem Bodendenkmal

Im Sommer 2001 wurden bei Erdarbeiten auf dem Baugrundstück Fundamente des mittelalterlichen „Silberkuhlsturms“ freigelegt. Die Entstehung des Turmes wurde auf das 15. Jahrhundert datiert. In der näheren Umgebung des Turmes, der sogenannten Silberkuhle, soll silberhaltiges Erz gefördert worden sein, das dann in dem Turm gelagert wurde. Das Gebäude diente sowohl zu Wohn- als auch zu Wehrzwecken. Es konnten Schießscharten nachgewiesen werden, die den Wehrcharakter des Turmes dokumentieren. Nach dem zweiten Weltkrieg (um 1950) wurde der Turm bis auf seine Fundamente abgetragen. Diese verschwanden in den folgenden Jahren unter meterhohen Schuttschichten. Seit 2010 liegt das Bodendenkmal geschützt unter der Erde und kann daher nicht besichtigt werden. Der „Silberkuhlsturm“ gilt heute als Zeugnis einer der Keimzellen des frühen Essener Bergbaus.

Bei Bauarbeiten für ein Bürohaus in der Kölner Innenstadt konnte KÖLBL KRUSE im Jahr 2007 bereits Erfahrung im Umgang mit Bodendenkmälern sammeln. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass die Fundamentmauern des römischen Thermengebäudes, das bei den Erdaushubarbeiten entdeckt wurde, den Kellerräumen der Neubebauung weichen sollten. Angesichts der unerwartet guten Erhaltungsqualität entschieden alle am Projekt Beteiligten die Grundmauern und den Estrich der römischen Thermen zu erhalten und mit einer gut einen Meter dicken Sandschicht zu überdecken. Darüber wurde die Bodenplatte des Neubaus gegossen. So werden die antiken Mauern dauerhaft geschützt und bleiben für nachfolgende Generationen erhalten.

Der von KÖLBL KRUSE geplante Neubau wird das Bodendenkmal komplett überbauen. Zwischen der Bodenplatte der zum Gebäude gehörenden Tiefgarage und den Fundamentresten wird eine schützende Erdschicht von ca. 1-2 m Dicke verbleiben.