Der Handelsimmobilien Report Nr. 287

Handelsimmobilien Report Nr 287

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Mit 2018 geht ein weiteres gutes Handelsimmobilienjahr zu Ende, was vor drei Jahren kaum jemand auf der Rechnung hatte. Schon 2015 – fünf Jahre, nachdem Retail Assets den Weg aus der Krise gefunden hatten – war die Sorge vor Übertreibungen und einem Ende des Booms spürbar. Aber der Boom ging weiter. Haupttreiber ist die EZB, die dafür sorgt, dass die Zinsen für Staatsanleihen in den bonitätsstarken Ländern der Euro-Zone wie Deutschland extrem niedrig bleiben, so dass selbst die in vielen Segmenten geschrumpften Renditen gegenüber Staatsanleihen noch attraktiv sind. (Seite 1)
  • Jahresausblick 2018/19 – Die Zeit synchron sinkender Renditen ist vorbei: Der Markt stellt sich für 2019 auf eine geldpolitische Normalisierung ein, doch gilt der hiesige Immobilienmarkt angesichts der weltweiten Verunsicherung immer noch als sicherer Zielmarkt. In diesem Umfeld zeigen die Investoren beim Thema Retail Assets inzwischen größere Vorsicht – nicht zuletzt weil die Mieten nicht mehr beliebig steigen. Das Interesse an überzeugenden Objekten bleibt aber bestehen. (Seite 2)
  • Investmentmarkt Europa – Deutschland löst Großbritannien an der Spitze ab: Bis Ende September 2018 wurden nach Feststellung von BNP Paribas Real Estate 35 Mrd. Euro in europäische Handelsimmobilien investiert, etwa 6% weniger als im Vorjahreszeitraum, aber immer noch mehr als im Zehn-Jahresdurchschnitt, der bei 31 Mrd. Euro liegt. Der Immobiliendienstleister JLL liegt mit rund 29,5 Mrd. Euro etwas darunter und ermittelte allein für das dritte Quartal 2018 ein Volumen von europaweit etwa 7,7 Mrd. Euro. (Seite 6)
  • Kaufkraft Deutschland – Die Wohlhabenden leben meist nicht in den Cities: Die günstige Kaufkraftentwicklung in Deutschland setzt sich auch 2018 fort. Gemäß der jüngsten GfK-Kaufkraftstudie stehen den Bundesbürgern im nächsten Jahr rund 1,969 Bio. Euro für Konsum, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Das sind – basierend auf der revidierten Vorjahresprognose – pro Kopf 763 Euro oder 3,3% mehr als 2018. Für den Einzelnen ergibt das pro Jahr eine Gesamtsumme von 23 779 Euro. Die reichsten Bundesbürger leben in Starnberg. Unter den Bundesländern steht Hamburg mit 26 027 Euro pro Kopf an der Spitze. (Seite 10)
  • Wisag Nachhaltigkeitsradar – Der FM-Dienstleister muss das Thema Nachhaltigkeit in die Praxis transferieren: Die Digitalisierung prägt den Alltag der Menschen inzwischen überall. Der Frage, welche Chancen die digitalen Technologien auch für den nachhaltigen Gebäudebetrieb bieten, ging die Frankfurter WISAG Facility Service Holding GmbH in ihrem jüngst veröffentlichten „Nachhaltigkeitsradar 2018“ nach. Dafür wurden zwischen Februar und Juni dieses Jahres 585 Experten aus allen Bereichen der Immobilienwirtschaft – vom Facility Manager über die Mieter bis hin zum Entwickler und Planer – befragt. Die Umfrage zeigte, dass die Vertreter der verschiedenen Asset-Klassen unterschiedliche Prioritäten setzen. (Seite 12)
  • Metro AG – Vorstand sieht sich bei Real-Verkauf im Zeitplan: Der Metro-Vorstand sieht sich beim Verkauf der SB-Warenhaus-Sparte Real im Zeitplan und will die Transaktion in vier bis sechs Monaten abschließen. Gleichzeitig wird die Einführung des neuen Markthallen-Konzepts vorangetrieben. Im Großhandelsgeschäft fokussiert sich das Unternehmen auf die Zielgruppen aus der Gastronomie und dem selbstständigen Einzelhandel. (Seite 16)
  • Vermietungsmarkt Stuttgart – Vermieter sitzen nicht mehr am längeren Hebel: Der allgemeine Trend, dass der Einzelhandel bei der Flächenexpansion Zurückhaltung übt und nicht mehr bereit ist, jede Miete zu zahlen, ist vor allem auch in Stuttgart zu beobachten. Denn die Stadt erlebte in den vergangenen Jahren durch die Eröffnung neuer Shopping-Center wie das Milaneo, das Gerber und zuletzt das Dorotheen Quartier eine Verdreifachung der Einzelhandelsfläche. Mittelfristig ist laut JLL sogar mit Leerstand zu rechnen. (Seite 19)
  • Stationäre Heimwerkermärkte – Die Branche verliert im Internet den Anschluss: Langsam aber stetig fasst der Online-Handel auch in der Do-it-yourself-Branche Fuß, hatte im vergangenen Sommer der neue „Branchenreport Onlinehandel im DIY-Markt“ von IFH Köln und Klaus Peter Teipel Research & Consulting festgestellt. 2017 lag der Online-Anteil am Heimwerkerumsatz mit Privatkunden bei 5,7% und könnte 2018 auf 7,9% steigen. Das jüngste Thesenpapier von IFH und HSH Nordbank zeigt nun, dass etablierte Baumärkte bei der Customer Journey, die vor dem Einkauf oft mit der Suche im Internet beginnt, kaum eine Rolle spielen. (Seite 21)
  • Ceconomy AG – Unternehmen treibt seine Transformation voran: Das Geschäftsjahr 2018/19 (30.9) wird bei der Düsseldorfer Ceconomy AG mit den Beteiligungen Media Markt und Saturn im Zeichen des Umbruchs stehen. Vor allem in Deutschland stehen Investitionen in IT und Logistik im Vordergrund, um den Kundenfokus und die Produktivität zu steigern. Vor dem Hintergrund dieses finanziellen Aufwands erwartet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr ein leichtes Umsatzwachstum und einen leichten Rückgang bei Ebitda und Ebit.