Handelsimmobilien Report Nr. 340

Der Handelsimmobilien Report Nr 340

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Deutsche Bundestag erlebte einen Tag nach der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im Februar eine historische Stunde, als Dietmar Bartsch, Co-Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke, der CDU-geführten Bundesregierung vorwarf, im Rahmen ihrer Lockdown-Strategie die Wirtschaft zu vernachlässigen. Und die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt, kritisierte, dass Unternehmen, die seit Monaten geschlossenen seien, immer noch kein Geld vom Staat bekommen hätten. (Seite 1)
  • Stadtentwicklung im Fokus – Ohne Einzelhandel stirbt die Innenstadt: Der Strukturwandel im innerstädtischen Einzelhandel, der auch das Vermietungsgeschäft zuletzt beeinträchtigt hat, befördert die Diskussion über die Ansiedlung weiterer Nutzungen. Die Diskussionen und Vorträge beim jüngsten Handelsimmobilien Kongress ergaben aber, dass ohne den Einzelhandel als Hauptmagnet nichts geht. Deshalb bereitet der endlose Shutdown auch große Sorgen. (Seite 2)
  • Text RICS Property Monitor – Investoren viel optimistischer als ihre Mieter: In Zeiten der Corona-Pandemie gerät vieles aus dem Gleichgewicht. So auch beim Global Commercial Property Monitor der RICS (Royal Institution of Chartered Surveyors) für das vierte Quartal 2020. Denn die Stimmung unter den befragten Investoren war zum Jahresende deutlich besser als die Stimmung bei vielen ihrer Mieter. Hier spielt auch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken eine Rolle, die viele Investoren zur Flucht in die Immobilie treibt. (Seite 6)
  • Einzelhandel in der Corona-Krise – Keine Planungssicherheit, keine Perspektive: Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 10. Februar, die außer der geplanten Öffnung der Frisöre zum 1. März vorerst keine Perspektive für die Branchen im Shutdown aufgezeigt hat, ist die Sorge der 200 000 betroffenen Nonfood-Händler über ihre weitere Zukunft groß. Und auch der Wirtschaftsgipfel, zu dem das Wirtschaftsministerium 40 Verbände eingeladen hatte, brachte nur geringe Nachbesserungen. Offen ist weiterhin die Frage nach einer transparenten Öffnungsperspektive. (Seite 9)
  • Corona Consumer Check – Der regionale Einkauf gewinnt an Bedeutung: Die Menschen in Deutschland sind vom andauernden Lockdown zunehmend genervt, bestätigt der neue Corona Consumer Check des IFH in Köln. Und nachdem die Zwangsschließungen inzwischen schon über zwei Monate dauern und ein Ende nicht absehbar ist, verschieben sich die Einkäufe weiter ins Netz. Das eröffnet freilich auch stationären Händlern großes Potenzial bei Cross-Channel-Angeboten. Zumal der Einzelhändler vor Ort in der Gunst weiter steigt. (Seite 12)
  • Ceconomy AG – Erfolgreicher Jahresstark, unsicherer Ausblick: Eine günstige Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2020/21, das bei der Ceconomy AG mit dem Weihnachtsgeschäft in den Monaten Oktober bis Dezember zusammenfällt, die rückläufigen Personal- und standortbezogenen Sachkosten, staatliche Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der Pandemie und die Einsparungen durch den Aufbau einer einheitlichen Organisationsstruktur haben das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nach Unternehmensangaben auf 346 Mio. Euro steigen lassen. (Seite 14)
  • Warenhaus der Zukunft – Anlehnung an die glorreiche Vergangenheit: Nachdem Galeria Karstadt Kaufhof im Zuge des Schutzschirmverfahrens und der anschließenden Insolvenz in Eigenverwaltung nach dem ersten Shutdown im vergangenen Frühjahr bundesweit 47 Filialen geschlossen hat, ist das Thema Warenhäuser und Stadtentwicklung sowie die Frage, ob es eine gemeinsame Zukunft gibt und wie die aussehen könnte, wieder aktuell. (Seite 15)
  • FOC-Markt Europa – Verlust internationaler Touristen verschmerzt: Die Zwangsmaßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie haben die Karten im Markt für Handelsimmobilien neu gemischt. Insbesondere Einkaufslagen, die stark von nationalen wie internationalen Touristen abhängen, hatten 2020 durch die Beschränkung des Reiseverkehrs das Nachsehen. Anders die Lage bei Factory Outlet Center (FOC), die traditionell auf internationale Touristen setzen und oft Bestandteil des Reisprogramms sind. Sie hatten 2020 trotzdem Erfolg. (Seite 17)
  • Standortmonitor 2021 – Zwangsschließungen kosten Kundenloyalität: Der Blick auf das Wachstum des Online-Handels in den vergangenen zehn Jahren zeigt einen interessanten Trend. Nach einem Umsatzwachstum von 29,5% im Jahr 2010 sind die zweistelligen Zuwachsraten stetig gesunken, bis auf 10,6% im Jahr 2017, 9,0% 2018 und 11,1% im Jahr 2019. Nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie Ende Februar/Anfang März 2020 und den Zwangsschließungen im Dezember sprang die Wachstumsrate laut HDE-Standortmonitor 2021 wieder auf 14,9%, ein Niveau, das zuletzt 2012 (14,8%) verzeichnet worden war. (Seite 19)