Der Immobilienbrief Nr. 559

Der Immobilienbrief Nr 559

 

  • THOMAS DAILY: IMMOBILIENUMSÄTZE MIT STÄRKSTEM RÜCKGANG SEIT ERFASSUNGSBEGINN 1995 – Geldumsätze sinken 2023 um fast 30%: In letzter Sekunde erreichte uns eine Thomas Daily Vorabmeldung mit Bezug auf das Beratungsunternehmen Gewos. Die Geldumsätze am deutschen Immobilienmarkt dürften in diesem Jahr um 29,1% auf rd. 198,1 Mrd. Euro sinken. Dies erwarte Gewos auf Basis der bisherigen Zahlen der Gutachterausschüsse. Für die Zahl der Verkäufe gehe Gewos von einem Rückgang um 24,9% auf etwa 591.800 aus, so Thomas Daily. (Red./TD, Seite 3)
  • VDP SIEHT WEITEREN BÜRO-PREISRÜCKGANG DURCH FALLENDE MULTIPLIKATOREN – Fonds könnten in ESG- und Finanzierungsprobleme rutschen: Auch die Markspezialistin des Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp), Hildegard Höhlich, sieht abhängig vom Zusammenspiel der Renditen und der gegenläufigen Mieten als positivem Faktor weitere Preiskorrekturen bei Büroimmobilien. Die ESG-Welle ist noch nicht voll eingepreist. Das traditionelle Immobilien-Forum des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) in Berlin mit 350 virtuellen oder präsenten Teilnehmern, dämpfte den Optimismus einer schnellen Wende auf den Büroimmobilienmärkten. (Rohmert/ Wrede, Seite 3)
  • IST DAS RUHRGEBIET EIN INVESTITIONSPUFFER? – MEET@RUHR – Ruhrgebiet im Immobilienfokus: Die traditionelle Ruhrgebiets-Immobilienkonferenz, die Dirk Leutbecher, STONY Real Estate Capital, organisiert, fand diesmal in neuem Rahmen in dem Neubau der EBZ Bochum statt. Traditionell standen Foren und Gespräche im Vordergrund. Letztlich dominierten Optimismus und Operationalismus. Viele Schrauben gilt es zu drehen. Die zentrale, wenn auch für die meisten Ruhrgebietsmatadore unverständliche Frage nach der Gefahr, dass sich das Ruhrgebiet als „Investitionspuffer“ herausstellen könnte, wurde nur kurz in der Gesprächsrunde mit „Der Immobilienbrief“-Herausgeber Werner Rohmert gestreift. (Rohmert, Seite 5)
  • VERBÄNDE ZEIGEN SICH ÜBER DEGRESSIVE AFA ERFREUT – ZIA sieht sich als Motor des Geywitz-Vorschlages: Der ZIA habe sich mit seiner zentralen Forderung bei der „Ampel“-Koalition durchgesetzt, berichtet der Zentralverband der Immobilienwirtschaft in seiner Pressenotiz. Der Autor fragt sich seit Jahren, warum Verbände regelmäßig und unabhängig von der Ausgangssituation in den Forderungsmodus verfallen, anstatt einmal Psychologen zu einer optimierten Vorgehensweise zu befragen. (Rohmert, Seite 8)
  • EIN DRITTEL DER UNTERNEHMEN LÄSST BÜROS LEERSTEHEN – Untervermietung macht Arbeit: Bei einer Online-Umfrage von Civey im Auftrag von neworld gibt ein Drittel von 1.000 befragten Unternehmensentscheidern an, dass ihre angemieteten Büroflächen teilweise leer stehen. Insbesondere in Städten und Metropolen sei der Anteil an Unternehmen mit ungenutzten Büroflächen hoch. (Rohmert, Seite 9)
  • RENDITEBEGRIFF MACHT LESER KIRRE – Europäische Immobilien-Investoren kalkulieren mit 3 bis 5% Rendite:  Für die ältere Generation, die Betriebswirtschaft und Investitionstheorie studiert haben ist die Verwendung des Renditebegriffs in der Immobilienwirtschaft, die wie von uns schon 2007 moniert, über „Renditekompression labert“, oft schmerzhaft. Wahrscheinlich freuen wir uns jetzt über „Rendite-Expansion“. Das Definitionsgewürfel rund um den Begriff „Rendite“ gewinnt mit zunehmender Unsicherheit im Markt an Bedeutung. Schließlich hört sich in aktuellen Maklerberichten der Hinweis, dass sich die Renditen in Topmärkten von z. B. 2,6% auf 3,7% erhöht hätten, freundlicher an als der Hinweis, dass die Multiplikatoren von Immobilien dieses Marksegmentes und damit bei gleichen Mieten auch die Werte und Preise um ein Drittel zurückgegangen sind. (Rohmert, Seite 10)
  • ZINSHAUS-KAUFPREISE NACH MINUS 17% WIEDER AUF NIVEAU VON 2018  – Colliers sieht Mieten in Deutschland weiterhin „gut bezahlbar“: Die Mieten in Deutschland würden langfristig deutlich weiter steigen. Wichtig sei, die Mieten blieben weiterhing gut bezahlbar. Nach einem aktuellen Rückgang um 17% sieht Colliers die Kaufpreise und Renditen von Zinshäusern, der klassischen Kapitalanlage des Mittelstandes und die Hype-Investments der institutionellen Kapitalanlage der letzten Dekade, wieder auf dem Stabilisierungstrend. (Rohmert, Seite 11)
  • INVESTITIONSMARKT VERHARRT IN SCHOCKSTARRE  – Handel top, Wohnen Flop: Der deutsche Investmentmarkt dümpele weiter impulslos vor sich hin, berichtet das Maklerhaus Savills. Zuletzt aufgekeimte Dynamik flache schon wieder ab. Eigentümer warteten in Erwartung eines besseren Marktumfeldes auf das nächste oder übernächste Jahr. Ob sich diese Hoffnung erfüllen werde, bleibe auch lt. Savills abzuwarten. (Wrede, Seite 13)
  • IFO INSTITUT MELDET ERNEUT HÖCHSTSTAND BEI STORNIERUNGEN IM WOHNUNGSBAU: Berichteten im Juli bereits rd. 19% der Firmen dem ifo-Institut von abgesagten Projekten, stieg diese Zahl binnen eines Monats um weitere rd. 2 Prozentpunkte auf 20,7% an. Damit türmen sich sie Stornierungen im Wohnungsbau zu einem neuen Höchststand auf. (Wrede, Seite 14)
  • CATELLA SIEHT ZEIT FÜR ANTIZYKLISCHE BÜRO-INVESTMENTS – Wenn Leerstand steigt, Mieten fallen und Neubau stoppt, kommt die Zeit der Opportunisten: Generell biete der Immobilienmarkt durch ausgeprägte Zyklen die Möglichkeit zum antizyklischen Investment, stellt in der aktuellen Catella Infographik Thomas Beyerle, Group Head Catella Research, fest. Er stellt die einfache Frage: Gibt es eigentlich den optimalen Investitionszeitpunkt bei Büroimmobilien? Aus Sicht eines Transaktionshauses dürfte der Zeitpunkt wohl früher zu erwarten sein, als aus Sicht von „Der Immobilienbrief“, der durchaus noch Potential nach unten sieht, bevor die Talsohle erreicht ist. (Rohmert, Seite 14)
  • IMMOBILIENKLIMA STARTET TRÜB IN DEN HERBST – Büroklima stürzt wieder ab: Die Hoffnung auf eine Erholung des Deutsche Hypo/ bulwiengesa Immobilienklima hat sich mit den September-Zahlen zerstreut. Nach der äußerst positiven Bewertung der befragten Immobilienexperten im August, ist die Stimmung aktuell wieder rückläufig. (Wrede, Seite 15)
  • AUS UNSERER MEDIENKOOPERATION MIT „DFPA“: Gebäudeenergiegesetz kann zur doppelten Investitionsbremse werden: Die Immobilienwirtschaft zeigt sich erfreut über die Aussicht, dass der Deutsche Bundestag am morgigen Freitag mit dem Beschluss über das Gebäudeenergiegesetz („Heizungsgesetz“) ein Stück Klarheit auf einem zentralen Feld des Klimaschutzes schaffen will. (DFPA, Seite 16)
  • ZWEITMARKT MIT WEITER ANZIEHENDEN KURSEN – Schwacher Absatz bei gebrauchten Gewerbeimmobilien: Bei einem durchschnittlichen Handelsvolumen sah der Zweitmarkthandel der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG im August auf breiter Front stabile bis steigende Kurse. (Wrede, Seite 17)
  • PREISE FÜR STUDENTEN WGS STEIGEN WEITER – WG-Mieten im Osten ziehen am stärksten an: Passend zum Beginn des Wintersemesters veröffentlichte das wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Forschungs- und Beratungsinstitut empirica den WG-Mieten Preisspiegel. Wenig überraschend verteuert sich der Wohnraum für Studenten ebenso wie für die Allgemeinheit. (Wrede, Seite 18)
  • AUS UNSERER MEDIEN-KOOPERATION MIT IMMOBILIEN INTERN: Schluck aus der Steuerpulle soll Aufschwung bringen! (Wrede, Seite 19)
  • HIGH LINE FÜR HAMBURG: Hamburg streitet leidenschaftlich über die Anbindung der HafenCity und die Köhlbrandquerung. Ersteres soll die Innenstadt retten, das zweite den Hafen (Richter, Seite 20)
  • SERIE: DER*5*MINUTEN*HOSPITALITY*EXPERTE*: Wenn ich weniger wüsste, könnte ich mehr darüber schreiben… Aber: „Hotelimmobilien bleiben grundsätzlich attraktiv.“ Die Verunsicherung bei Hotelinvestments war angesichts vieler Betriebsschließungen und einer „Corona-bedingten Kellerbelegung“ sehr groß. Dabei war die Hotellerie bei allen früheren Krisen die Branche, die zuletzt betroffen war und zuerst wieder aufgebrochen ist. Das war mit Corona anders. Die Angst hat sich eingebrannt. Trotzdem sagten Hospitality Investment Experten wie Andreas Löcher von der Union Investment Real Estate: „Hotelimmobilien bleiben grundsätzlich attraktiv“. (Völcker, Seite 21)