Games, ein neuer Fondsmarkt? – Von der GAMESCom

Machen Spiele jetzt den Immobilien als Kapitalanlage Konkurrenz? Die Frage hätte vor wenigen Jahren kaum jemand zu stellen gewagt. Nach den Flopps der Medienfonds, die ohne Steuereffekte kaum lebensfähig waren, schien auch das Ende der ersten Games-Fonds nahe. Das Gegenteil war der Fall. Anleger akzeptieren unternehmerische Fonds. Wir haben die Vorstellung des 5. Games-Fonds des Games-Fonds-Erfinders und -Marktführers, der Münchener BVT, als Anlass genommen, die Kölner GAMESCom zu besuchen.

Der Spielemarkt wächst. DB Research beschreibt, dass seit den Tagen der Tele-Spiele in den 1970er Jahren, den ersten programmierbaren Systemen der 1980er und den Konsolen-Games der 1990er die Games-Branche zu den dynamischsten Medien-Bereichen zählt. Während Deutschland inzwischen Großbritannien überholt hat und weiter wächst, wurde im Juli in den USA nach bis dato dauerhaftem Wachstum die erste Delle gemeldet. Der Kapitalanlage in Spiele tut das allerdings keinen Abbruch, da auch auf Grund schwieriger Finanzierung weniger Spiele produziert werden. Bereits 1989 haben die Games-Umsätze lt. BVT-Quellen den Video-Markt überholt.

Was meinen Sie, wie lange es dauert, bis die Kinokassen-Umsätze, die Umsätze der Musikindustrie oder die Umsätze mit DVD überholt wird? Oder werden die Games vorher ausgebremst? Wahrscheinlich vermuten Sie falsch. Bereits 2000 wurden die Kinokassen abgehängt, 2007 wurde die Musikindustrie eingeholt und 2008 blickte der DVD Markt nur noch hinterher. DB Research bestätigt, Games sind längst ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor.

Dabei startet der Markt erst durch. Er befindet sich im Umbruch. Noch dominieren in Nutzung und Presse die „Hard Core Gamer“ (NEIN, nicht was Sie meinen, sondern lediglich Intensivnutzer). Bedeutung im Kampf um die 4 Stunden tägliche Freizeit des Deutschen gewinnen die Casual Nutzer. Längst sind Spiele eine Erwachsenen-Freizeit. Die Rezession treibt durch Cocooning sogar noch den Spiele-Markt. 2008 wurden allein in Deutschland mit 14% Umsatzplus ca. 56 Mio. Spiele verkauft. Die Kunst ist es, an „AAA“-Spiele (Vollpreisspiele) zwischen 30 und 70 USD mit großen Namen heranzukommen und direkt an den Handelserlösen beteiligt zu sein und nicht nur an Lizenzen. Trotz vergleichbarer Umsätze sind sogar Topspiele mit extrem hohen Anforderungen an die Technik deutlich billiger als die Herstellung großer Filme. Fortsetzungsspiele können auf der Fan-Gemeinschaft genauso aufbauen wie die Filmindustrie und entsprechend sicher kalkulieren. Allerdings erwartet der Nutzer tatsächlich eine Verbesserung zum Vorgänger. Hier darf es keine Fehler geben.

Die Spiele sind besser als ihr Ruf. Der echte „Erwachsenen“-Markt, Egoshooter- oder harte Aggressionsspiele sind in der Praxis eher unbedeutend. Die renommierten Spielehersteller stimmen sich z. B. vierteljährlich mit den Konsolenherstellern über ihre Ideen ab. Die wiederum haben kein Interesse an Imageschädigung durch Gewalt oder Sex. BVT finanziert generell keine „18+“-Spiele. Gleichzeitig machen aber auch die Spezialisten der BVT klar, dass Spiele und die dahinter liegende Motivation nur jemand verstehen kann, der selber spielt. Zuschauer sehen nur Bilder.

Bezogen auf den neuen BVT-Fonds ist festzuhalten, dass es sich um einen echten unternehmerischen Fonds handelt, der nicht auf Steuereffekten beruht. Die Produktionskosten sind nur zu 70% abgesichert. Dafür winken zweistellige Renditen bei ca. 4 Jahren Anlagehorizont auf der Erfolgsseite. Angestrebt wird im Prospekt eine Netto-Rendite von über 10% p. a. (gemäß MISF). Frühzeichner erhalten vorab 6% „Frühzeichnervergütung“. Allerdings sollten auch aus Sicht des Initiators lediglich 5 bis 10% des liquiden Vermögens in Games investiert werden.

Für „Der Immobilienbrief“ spricht bestechende Marktentwicklung für den Spielemarkt. Die Nutzer werden immer älter und nehmen ihr Hobby mit. Schon heute spielen in der Gruppe der über 50jährigen rund 19%. 64% sind es in der Gruppe der 14 bis 29jährigen. Es gibt also längst und auch absehbar keine Sättigung. Anders als Filme, deren Wiederholbarkeit auf intellektuelle Grenzen stößt, bieten Spiele immer Neues und vor allem die Chance gut zu sein und immer besser zu werden. Auch macht das Investment deutscher Fonds Sinn. Anders als bei Filmen, bei denen oft Großunternehmen „stupid german money“ abgriffen, macht diesmal deutsches Geld die innovativen und kleinen Hightechschmieden von Medien-Konzernen unabhängig.