Vorsicht! In Immobilienaktien jetzt wirklich einsteigen?

Tagespresse und eine Studie des PR-Reraters Zitelmann PB, der engagiert die Entwicklung der Reit-Diskussion bis hin zur derzeit eher erfolglosen Reit-Einführung begleitet hat, berichten, dass die meisten Analysten deutschen Immobilien-AGs wieder steigende Kurse voraussagen. Dies widerspricht nicht den Thesen, in denen wir um den Tiefpunkt herum durchaus zum Nachdenken über ein Immobilienaktien-Investment rieten. Dennoch scheint es, dass die Befragten immobilienwirtschaftliche Grundsatzfragen übersehen haben.

Vor einer Pauschalierung sind allerdings zwei Grundsatzfragen in jedem Investment zu stellen: Ist der Markt liquide? Das ist oft nicht der Fall. Versuchen Sie einmal beispielsweise Aktien der Deutsche Real Estate AG zum Börsenkurs zu verkaufen. Die wichtigste Frage, die oft unterschlagen wird, ist allerdings, ob die Immobilien AG die Talsohle handlungsfähig übersteht und von der Erholung profitieren kann. Überleben reicht nicht. Handlungsfähigkeit entscheidet.

Überleben alleine setzt meist nur eine mehrjährige finale Spirale aus Bewertungsverlusten, Abschneiden vom Kapitalmarkt, Vermietungsproblemen durch Konjunktur und fehlende Sanierungsfinanzierungsmöglichkeiten und daraus resultierenden Liquiditätsproblemen in Bewegung, die für die Anleger umso ärgerlicher ist, je besser die Newcomer des nächsten Booms sich entwickeln. Die Sicherheit des handlungsfähigen Überlebens ist extern bei der von uns oft monierten Intransparenz der Immobilien AGs schwer zu überprüfen.

Neben den von den Analysten übersehenen Grundsatzfragen ist zunächst einmal auf das Timing zu schauen. Als Immobilienanhänger stehen wir den Denkstrukturen von Aktien-Analysten regelmäßig hilflos gegenüber. Wobei ja auch klar ist: Wenn wir etwas von Aktien verstünden, brauchten wir uns nicht mit Immobilien zu beschäftigen. Daher beziehen wir uns in puncto Timing nur auf IVG-Vorstandssprecher Gerhard Niesslein, der am Donnerstag auf der immpresseclub-Tagung feststellte, dass er persönlich noch einmal mit einem generellen Rückgang an den Aktienmärkten rechne, der auf Grund der Gesamtmarktzusammenhänge auch die Immobilienaktie treffen werde. Aber auch die Analyse-Profis sehen für die nächsten drei Monate eine eher noch verhaltene Entwicklung.

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