Neuer Immobilienkonjunkturindex REECOX beim Start gleich mit Rückgang

 

Mit geschärftem Blick auf die Immobilienwirtschaft Europas wird zukünftig der „REECOX“ schauen, der neue Immobilienkonjunkturindex der Deutschen Hypo gemeinsam mit dem Researchehaus bulwiengesa. Nach zehn Jahren des erfolgreichen Immobilienkonjunkturindex der Bank sei es Zeit für etwas Neues, meinen die Verantwortlichen; zumal die Ziele eines vorlaufenden Frühwarnindikators erfolgreich umgesetzt worden seien. Und gleich beim Start zeigt der Neue für 2018 bislang nachlassende Immobilienkonjunktur.

Es sei Zeit für etwas neues und für eine gemeinsame Sicht auf Europa, sagte bei der Präsentation Sabine Barthauer, Mitglied des Vorstands der Deutschen Hypo. Investoren legten ihr Kapital immer stärker international an und benötigten daher Vergleichswerte. Und nicht zuletzt seien die europäischen Immobilienmärkte nicht nur für internationale, sondern auch für deutsche Investoren von besonderer Bedeutung. Trendaussagen zu erkennen und Transparenz für frühzeitige Steuerungsmöglichkeiten herzustellen seien besonders wichtig und wertvoll.

Der Deutsche Hypo Real Estate Economy Index (REECOX) bildet von jetzt an regelmäßig die Immobilienkonjunktur-Entwicklung von Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Polen, Spanien und den Niederlanden ab. Der monatlich erscheinende Deutsche Hypo-Index umfasst bislang das auf einer Befragung von mehr als 1.000 Marktteilnehmern fußende Immobilienklima sowie die Immobilienkonjunktur in Deutschland. Ganz wichtig: Während das Immobilienklima in Deutschland jetzt unter dem Namen Deutsche Hypo Immobilienklima weiterhin monatlich veröffentlicht wird, wird die Immobilienkonjunktur ab sofort für sechs Länder erhoben und quartalsweise veröffentlicht.

 

Immobilienkonjunktur wird von fünf Eingangsvariablen bestimmt

Die Berechnung des REECOX erfolgt für jedes der sechs Länder über fünf Eingangsvariablen. In Deutschland sind dies der DAX, der DIMAX, der Economic Sentiment Indicator der Europäischen Kommission für Deutschland, der Basiszinssatz nach §247 BGB und der Zinssatz für zehnjährige Bundesanleihen. Für die anderen fünf Länder werden jeweils Äquivalente herangezogen. Die Auswahl der Variablen bewährt sich in Deutschland seit zehn Jahren und ist auf folgende Erkenntnis zurückzuführen: „Die Immobilienkonjunktur wird von Investment- und Ertragsentwicklungen in der Immobilienbranche beeinflusst. Diese hängen wiederum entscheidend von den maßgeblichen volkswirtschaftlichen Parametern ab“, erklärte Andreas Schulten, Mitglied des Vorstands der bulwiengesa AG.

Aus den fünf Eingangsvariablen ergibt sich für jedes Land ein Wert für die jeweilige Immobilienkonjunktur. Die sechs einzelnen Werte werden durch das REECOX-Immobilienauge vergleichbar (siehe Grafik). „Das REECOX-Immobilienauge vereint alle Aussagen zur europaweiten Immobilienkonjunktur in einer einzigen Grafik, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzt“, so Barthauer. Darüber hinaus zeigt der Deutsche Hypo Euro-Score auf, wie sich die europäische Immobilienkonjunktur insgesamt entwickelt. Gleich die Festlegung der Eingangsvariablen, eine Mischung aus wirtschaftlichen Statusvariablen
und Zinsstrukturen, zeige die hohe Korrelation mit der Immobilienwirtschaft. Diese Werteselektion habe sich seit über 10 Jahren bewährt.

Nachlassende europäische Immobilienkonjunktur für 2018

Der erste REECOX-Bericht für das erste Quartal 2018 weist einen Deutsche Hypo Euro-Score in Höhe von 241,6 aus. Die europäische Immobilienkonjunktur hat sich damit im Vergleich zum Vorquartal (Euro-Score: 249,8) leicht abgeschwächt, befindet sich allerdings weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Zu Beginn dieses Jahres haben die Immobilienkonjunktur-Werte aller sechs Länder nachgegeben, am stärksten Großbritannien mit -4,2%. In allen Ländern ist diese Entwicklung
insbesondere auf sinkende Aktien-Indizes zurückzuführen. Weitere Details sind dem Quartalsbericht 01-2018, den jeweiligen Länderberichten sowie der Website www.reecox.de zu entnehmen.

„Wenngleich wir uns nach wie vor auf einem sehr hohen Konjunktur-Niveau bewegen, ist es auffällig, dass sich zum ersten Mal seit Mitte 2016 die Anzeichen einer nachlassenden europäischen Immobilienkonjunktur verdichten“, erläuterte Schulten. „Sollte sich die Entwicklung auch im zweiten Quartal des Jahres fortsetzen, könnte das auf einen echten Wendepunkt im Zyklus hindeuten.“ Auf den nächsten Bundesbank-Bericht dürfen wir also gespannt sein. KK