BSI Mitglieder machen mit Instis deutlich mehr Geschäft – Publikumsumsatz steigt und spielt dennoch nur Nebenrolle

Der Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) hat die Zahlen für seine 26 Voll- und bestandsverwaltenden Branchenmitglieder bekannt gegeben. Demnach haben die Unternehmen 8,9 Mrd. Euro in Sachwerte investiert. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr (10,3 Mrd. Euro), dem ersten Jahr nach Einführung des KAGB. Der ehemalige Schwerpunkt der geschlossenen Produkte ist dabei heute nahezu obsolet. Instis machen den Großteil des Geschäfts.

 

Jahr 2 nach Einführung des KAGB und die Platzierungszahlen haben leicht erholen können. Machen aber angesichts zunehmender Zahlen bei institutionellen Produkten nur noch einen kleinen Teil des Marktes aus. Allzu viel Platzierungsumsatz ist von den nun geschlossenen Alternativen Investment Fonds (AIF) wohl nicht mehr zu erwarten. Was nicht bedeutet, dass nicht einige Initiatoren mit Publikumsfonds noch erhebliche Umsätze erzielen können. Spezialisten wie Project oder ZBI können trotz Krise der Branche auf erfolgreiche Jahre zurückblicken.

 

BSI Mitglieder... Grafik 1Die Branche hat den Umbruch damit wohl erstmal hinter sich. Genauso wie der BSI, der allein seit der letzten Erhebung vor einem Jahr 10 Mitglieder verloren hat. Darunter sind auch prominente Namen wie Jamestown oder Bouwfonds. Ob der Verband damit noch die Branche abbildet ist fraglich.

 

Das investierte Kapital floss, wie in den Vorjahren vor allem in Immobilien. 83% konnte die Assetklasse verbuchen gefolgt von Luftfahrzeugen (706 Mio. Euro), Infrastruktur (300 Mio. Euro) und erneuerbare Energien (291 Mio. Euro). Das Asset under Management ging um 24 Mrd. Euro auf 136,1 Mrd. Euro zurück. Auch hier sind Immobilien mit 55% der Schwerpunkt.

 

82% der Investitionen erfolgen durch regulierte Produkte. Geschlossene AIFs kommen dabei auf 8% Marktanteil (0,7 Mrd. Euro) und Spezial-AIFs auf 1,5 Mrd. Euro, offene Spezial-AIF kommen auf 2,8 Mrd. Euro und die europäisch regulierten Luxemburger Strukturen auf 2,3 Mrd. Euro.

 

Historisch bedingt interessieren uns natürlich besonders die Zahlen bei den geschlossenen AIFs. Immerhin stieg das platzierte Eigenkapital gegenüber dem Vorjahr um 540% auf 521 Mio. Euro. Allerdings fehlen hier wohl auch noch erhebliche Umsätze der nicht mehr im Verband organisierten Marktteilnehmer. Ganz vorn waren dabei Immobilien mit 325 Mio. Euro platziertem Eigenkapital ((VJ: 49 Mio. Euro) gefolgt von Luftfahrzeugen mit 121 Mio. Euro (VJ: 20 Mio. Euro), gemischten Portfolien (52 Mio. Euro), PE (20 Mio. Euro) und erneuerbare Energien mit 4 Mio. Euro (VJ: 10 Mio. Euro).

 

Insgesamt 25 neue AIFs haben die Mitglieder des BSI im letzten Jahr auf den Markt gebracht. Vier weniger als 2014. Gleichgeblieben ist die Zahl der Publikums-AIF (16). 14 geschlossene Spezial-AIF (VJ: 15) sowie 5 offene Spezial-AIF (VJ: 8) kamen ebenfalls auf den Markt.

 

Professionelle Investoren investierten über Spezial-AIF in Immobilien 808 Mio. Euro (VJ: 514 Mio. Euro). Damit kommen sie auf 78,7% Anteil an geschlossenen Spezial-AIF. Auch erneuerbare Energien können ihren Anteil von 78 Mio. Euro auf 175 Mio. Euro steigern. Flugzeuge kommen aus dem Stand auf 30 Mio. Euro.

 

Der BSI befragte seine Mitglieder auch zu deren Markteinschätzung für das laufende Jahr. 87% der Umfrageteilnehmer gaben an, 2016 im Rahmen von geschlossenen Spezial-AIF in Immobilien zu investieren, 74% gaben dies auch für Publikums-AIF an. Bei den Spezial-AIF werden Flugzeuge (22%) und Erneuerbare Energien (22%) weitere Schwerpunkte sein. Bei Publikums-AIF sollen demnach die Investitionen in Erneuerbare Energien (17%) wieder steigen, Investitionen in Private Equity und Flugzeuge wären gleichauf, hier planen 13% der Befragten entsprechende Investitionen.

 

Bezogen auf Anlagen außerhalb des KAGB, planen 35% der bsi-Mitglieder in Luxemburger Strukturen zu investieren. Weitere 30% planen mit Direktinvestments. Vermögensanlagen sind für 22% Gegenstand der Planungen, 17% ziehen demnach auch Inhaberschuldverschreibungen in Betracht.

 

Bezogen auf das Verhältnis von Anbietern und Produkten erwarten die bsi-Mitglieder, dass die Zahl der Anbieter 2016 stagnieren bzw. sinken wird (je 43%). Die Zahl der Produkte soll dagegen nach Auffassung von 78% der Befragten steigen.

 

Von institutionellen Investoren wird weiterhin ein Großteil des Geschäfts erwartet. 83% der Befragten erwarten, dass Spezial-AIF ihren Marktanteil ausbauen werden. Jedoch glauben auch 57%, dass der Anteil der Publiums-AIF steigen wird. 39% gehen von weniger Publikums-AIF aus.