Meck-Pomm auf Rekordkurs – Österreicher und Schweizer strömen nach Norddeutschland

Die Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist mehr als zufrieden. Die Übernachtungszahlen steigen – selbst in der Nebensaison. Vor allem die Zahl der Schweizer und Österreicher soll künftig weiter steigen

„Wir sind auf Rekordkurs und können zum ersten Mal in diesem Jahr bei den Übernachtungen die 29-Millionen-Marke knacken … Investitionen in touristische Einrichtungen und Hotels, aber auch in Radwege, Wasserwanderrastplätze, Strandpromenaden oder in zoologische Einrichtungen, machen sich immer mehr bemerkbar“, so Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus.

Auch in der Nebensaison zwischen November und März verzeichne das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern in fast jedem Monat mehr als eine Million Übernachtungen. Die Regionen im Landesinneren Mecklenburg-Vorpommerns tragen mit jährlich mehr als sieben Millionen Übernachtungen etwa ein Viertel zum gesamten touristischen Aufkommen des Landes bei. Beim ländlichen Tourismus innerhalb Ostdeutschlands erreicht Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von mehr als 40%.

Im Zeitraum von Januar-September wurden nach bisherigen Angaben des Statistischen Amtes insgesamt 24,7 Millionen Übernachtungen (+2,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 6,0 Millionen Ankünfte (+2,2%) registriert. Die Reisegebiete Rügen/Hiddensee, Mecklenburgische Ostseeküste und Vorpommern lagen im Zeitraum Januar-September 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Plus. Am stärksten stiegen die Ankünfte (+4,0%) und Übernachtungen (+5,0%) im Reisegebiet Vorpommern. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den ersten neun Monaten des Jahres lag bei 4,1 Tagen.

Zwischen Januar und September 2015 wurden auch 877.000 Übernachtungen internationaler Gäste verbucht, was einem Wachstum von 2,1% entspricht. „Wir müssen unser Land weiter bekannt machen und die Aufmerksamkeit der Alpenbewohner vom Mittelmeer Richtung Ostsee und gewissermaßen von den Bergseen zur Seenplatte lenken. Insbesondere in der Schweiz und Österreich werben wir verstärkt für das Urlaubsland und den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern“, so Glawe. Eine neue Direktverbindung mit dem Flugzeug von Basel nach Rostock-Laage macht es Schweizern in der kommenden Saison noch einfacher, die Alpen gegen die Ostsee zu tauschen. Zudem ist es gemeinsam mit dem größten österreichischen Reiseveranstalter €tours gelungen, über die Sommermonate 2016 die vorhandene Linz-Rostock-Verbindung zu bestätigen und deren Kapazität zu erhöhen. Hinzu kommt, dass die Insel Usedom ab dem kommenden Frühjahr aus Zürich sowie Bern (via Basel) angeflogen wird und der Nachtzug CityNightLine von Zürich häufiger in die Seenplatte und an die Ostsee verkehrt.

Das Land will künftig auch noch mehr Erstbesucher aus „entfernteren Quellmärkten“ für einen Urlaubsaufenthalt gewinnen. Dazu soll das touristische Angebot für mehr Ganzjährigkeit ausgebaut werden. „Wir werden auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf die Unterstützung Saison verlängernder Maßnahmen legen“, sagt Minister Glawe.

2015 wurden im Bereich der gewerblichen und touristischen Infrastruktur schon 48 neue Investitionsvorhaben mit insgesamt 48 Mio. € an Zuschüssen vom Wirtschaftsministerium bewilligt. Dadurch können laut Ministerium Investitionen in Höhe von 57 Mio. € umgesetzt werden (Stand Anfang Dezember). Die Mittel stammen unter anderem aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Geplante Projekte in diesem Jahr: der Rostocker Zoo mit dem Bau des geplanten Polariums. Zur Investitionsmaßnahme gehören der Bau einer neuen Eisbärenanlage (Polarium) für erwachsene Eisbären und deren Jungtiere sowie der Bau einer neuen Pinguinanlage. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 9,75 Mio. €. Der Zuschuss des Wirtschaftsministeriums beträgt voraussichtlich rund 8,78 Millionen €. Außerdem soll das touristische Radwegenetz weiter ausgebaut und mehr Wasserwanderrastplätze angelegt werden.