Retten, Bergen, Wiederaufbau

von Klaus Franken

Immobilienmarkt im Vulkan-Modus

München, 05.10.2023 – Endlich ist die Zeit der Gesundbeter auf der Expo Real zu Ende, Realismus zieht ein, wenn auch viele immer noch nach Orientierung suchen. Das Zinsplateau wird Ende des Jahres erreicht sein, aber die Fokussierung allein auf die Zinsentwicklung versperrt den Blick auf das Wesentliche – nicht die EZB wird uns retten, bergen oder den Wiederausbau leisten, das müssen wir aus eigener Kraft angehen.

Bei einem Vulkanausbruch ist man gut beraten, zunächst das Weite zu suchen. Aber in der nächsten Phase gilt es zu retten, was zu retten ist. Irgendwann stellt man fest, wo nichts mehr zu retten ist, dann beginnt die Bergung und Schadensanalyse. Schließlich ist es Zeit zum Wiederaufbau. Dabei mag das Bild des Vulkans Hoffnung vermitteln, denn bekanntlich ist die Vulkanerde sehr fruchtbar und nach Ende der Eruption lässt die Natur (und der Markt) Früchte wieder wachsen und gedeihen.

Nach der Eruption gilt es schnell die Ärmel hoch zu krempeln und anzupacken. Leder ergeben sich noch zu viele der Traumabewältigung und mitunter mag die eigene Kraft nicht ausreichen. Demzufolge gilt es Kooperationen zu starten, Kräfte zu bündeln, den Blick nach vorne zu richten. Diese Chance wurde auf der Expo Real noch zu wenig in den Vordergrund gestellt.

Die Catella Group hat dazu in den letzten Monaten ein Programm aufgelegt, um mit der eigenen Expertise in Investment-, Asset- und Projektmanagement sowie der eigenen Kapitalstärke den Dreiklang von Retten, Bergen, Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Viele Produkte und Projekte sind in Mitleidenschaft gezogen, können aber durchaus wieder fit für den Markt gemacht werden. Vollbeschäftigung sichert Kaufkraft, Kaufkraft bietet Mietertragspotential und damit die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit von Immobilien.

Banken und Finanzpartner stehen vor der Herausforderung, dass „die Schlüssel“ abgegeben werden oder der bisherige Projektträger nicht mehr leistungsfähig erscheint. Wie damit umgehen? Aus früheren Zeiten kennt man Instrumente bis hin zu „Bad-Bank Vehikeln“, die beim Aufräumen und Wiederaufbau helfen. Notwendig ist ein ganzheitlicher und verlässlicher Ansatz. Dienstleistungsangebot gibt es wie Sand am Meer, wichtig sind aber Kooperationen auf Augenhöhe, mit echten Commitments. Die Kenntnis von Investmentanforderungen, Möglichkeiten von Optimierungen im Asset Management bis bin zur eigenen Kompetenz in Immobilienentwicklung bieten die Grundlage, um letztlich nicht nur Wiederaufbau zu betreiben, sondern am Ende ein besseres Produkt zu generieren als vor der Eruption vorhanden war.